Nadellager Getriebedeckel

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MarkusVespaET4
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Nadellager Getriebedeckel

#1 Beitrag von MarkusVespaET4 » Mi 18. Jan 2017, 13:03

Hallo zusammen,

da ich meinen ZAP M04 Antrieb revidieren muss (Motorschaden), wollte ich in diesen Sinne alle Lager der kompletten Antriebseinheit, somit auch Getriebedeckel, tauschen. An den scheiß Nadellagern im Getriebedeckel könnt ich jetzt aber verzweifeln :pistole:

Habe mit einen Innenabzieher schon alles versucht. Gehäuse erwärmt, Lager vereist und Kombination aus beiden. Bekomme die beiden Lager einfach nicht heraus :oops:

Da zwischen den Nadellagern und den Gehäusedeckel kaum Spalt (Fase an den Nadellagern) ist, weiß ich jetzt einfach nicht weiter.

Hat jemand von euch diese Lager schon mal herausgemacht und / oder die gleichen Probleme gehabt wie ich? Wei habt ihr das Problem gelöst?
Ist es bei dem großen Spiel (Getriebewellen sind ja eigentlich mehr gesteckt als befestigt) es überhaupt notwendig diese zu wechseln oder genügt da einfach wieder etwas Lagerfett und gut ist es?

Freue mich auf eure Antworten

Viele Grüße
Markus
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Gonzo0815
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Re: Nadellager Getriebedeckel

#2 Beitrag von Gonzo0815 » Mi 18. Jan 2017, 15:46

Das Zauberwort heißt "Gleithammer" oder ein gutern Innenlagerabzieher.

Nachdem die Lager schon vergewaltigt wurden, würde ich die auf jedenfall tauschen.

Wenn du so nicht weiter kommst, gibt es zwei Möglichkeiten.
1. zu wenig Hitze
2. versuchen einen besseren Griff zu bekommen

Zu 1. alternativ mit Autogenzeug wärmen. Aber aufpassen dass du es nicht eischmilzt
Zu 2. mit einem Schlitzschraubenzieher die Rollen im innernen des Lagers entfernen. Dann hast du oben die Konte der Metallhülse zum ansetzten.

Ist immer mit etwas Improvisieren und Fluchen verbunden diese Lager raus zu bekommen.
Geht aber, wichtig ruhig bleiben und nicht aufgeben ;)
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roberto1
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Re: Nadellager Getriebedeckel

#3 Beitrag von roberto1 » Mi 18. Jan 2017, 17:40

Lager mit Fett auffüllen und mit passendem Dorn und Hammer das Fett ins Loch pressen. So sollte das Lager raus gedrückt werden.

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kölle-st18
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Re: Nadellager Getriebedeckel

#4 Beitrag von kölle-st18 » Mi 18. Jan 2017, 18:17

roberto1 hat geschrieben:Lager mit Fett auffüllen und mit passendem Dorn und Hammer das Fett ins Loch pressen. So sollte das Lager raus gedrückt werden.
Nicht schlecht Herr Specht.
Könnte sogar funktionieren.
Das Fett könnte man aber auch in die Fresse kiegen.
Gruß Harald
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Wer nach meinen Beiträgen vorgeht, macht dies ausdrücklich auf eigene Gefahr.
Wartung und Reparaturen besonders an Bremssystem,
Fahrwerk sollten ohnehin nur in einer Fachwerkstatt durchgeführt werden.

fips
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Re: Nadellager Getriebedeckel

#5 Beitrag von fips » Mi 18. Jan 2017, 20:48

kölle-st18 hat geschrieben:
roberto1 hat geschrieben:Lager mit Fett auffüllen und mit passendem Dorn und Hammer das Fett ins Loch pressen. So sollte das Lager raus gedrückt werden.
Nicht schlecht Herr Specht.
Könnte sogar funktionieren.
Das Fett könnte man aber auch in die Fresse kiegen.
Gruß Harald
Noch besser geht es mit Matschband.
fips
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Superralle
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Re: Nadellager Getriebedeckel

#6 Beitrag von Superralle » Mi 18. Jan 2017, 20:55

welche Antworten sind ernst gemeint und welchen bullshit.
Ich finde sie alle etwas komisch....



.

Vollhorst
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Re: Nadellager Getriebedeckel

#7 Beitrag von Vollhorst » Mi 18. Jan 2017, 21:09

Zur Not und bei vorhandener Ausrüstung ginge es auch, Muttern mit Schweißpunkten an den Nadellagern zu befestigen und dann mit Hilfe einer in die Mutter gedrehten Schraube rauszuziehen. Aber nicht mit Hilfe der Schraube gegen das Motorgehäuse rausdrücken, das birgt die Gefahr ungewollter Löcher in selbigem.

fips
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Re: Nadellager Getriebedeckel

#8 Beitrag von fips » Mi 18. Jan 2017, 21:37

Superralle hat geschrieben:welche Antworten sind ernst gemeint und welchen bullshit.
Ich finde sie alle etwas komisch....



.

Ich meine es völlig ernst !!!
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MarkusVespaET4
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Re: Nadellager Getriebedeckel

#9 Beitrag von MarkusVespaET4 » Mi 18. Jan 2017, 23:23

Hallo Leute,

danke für eure Antworten.

Ich habe einen sehr guten Gleithammer und Innenabzieher. Aber bis jetzt alles vergebens.
Da ich kein Schweißgerät oder eine hoch konventionelle Fettpresse habe, werde ich es jetzt erstmal mit Gonzos Methode probieren. Was zum Geier ist Matschband Fips?

Wenn kein Erfolg, dann wohl die anderen Methoden.

Viele Grüße
Markus

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mikesch
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Re: Nadellager Getriebedeckel

#10 Beitrag von mikesch » Do 19. Jan 2017, 03:56

Falls bisher nichts geholfen hat und du die Lager nicht aufdrehmeln möchtest:

"Motorhälfte, in deinem Fall Getriebedeckel mit Lagern nach unten in den Backofen. Einschalten auf 180 Grad und nach ca. 10 - 15 Minuten fallen die Lager von selbst heraus."

Außer Ärger mit der Frau völlig ungefährlich.
Bei guter Aufklärungsvorarbeit und Kauf eines Blumenstraußes vorher in ihrer Lieblingfarbe, ist auch diese Gefahr vernachlässigbar.
Unbedingt versprechen den Backofen nach der Behandlung eigenhändig reinigungstechnisch in den Werkszustand zu versetzen.
Viel Spaß dabei.
Wie das geht verrate ich dir bei Bedarf per PN.
Aber deine Frau wird dir diese Geste nie vergessen.
Stein im Brett und so.
Vielleicht voher entfetten mit Bremsenreiniger wegen Gestank.

Nicht von mir getestet, aber hört sich gut an.
Evtl. die leichten Lager vorher irgendwie mit einer Metallfüllung beschweren von wegen "fallen".
Entsprechende Abstandhalter verwenden.
Der Tip scheint mit normalen Kugellagern getestet worden zu sein.

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Re: Nadellager Getriebedeckel

#11 Beitrag von kölle-st18 » Do 19. Jan 2017, 15:42

fips hat geschrieben:
Superralle hat geschrieben:welche Antworten sind ernst gemeint und welchen bullshit.
Ich finde sie alle etwas komisch....



.

Ich meine es völlig ernst !!!
Die Geschichte mit der Fettfüllung hört sich Anfangs etwas Abenteuerlich an,
aber wenn man sich ein wenig mit Physik auskennt, wird die Sache verständlich.
Die Nadellager sind in einer Sacklochbohrung (die sich in einem Gussbutzen befindet) eingepresst (also hinten verschlossen)
Wenn man nun den gesamten Raum des Nadellagers mit Fett füllt (so das keine Luft mehr im Lager verbleibt)
und mit einem passgenauen Dorn die Fettfüllung komprimiert (mit dem Hammer auf den Dorn schlagen) dann sollte der
Nadellagerring durch das komprimierte Fett herausgedrückt werden (hydraulischer Druck).
Dabei sollte man aber beachten, dass der Gussbutzen von unten unbedingt unterstützt werden muss, sonst sprengt man wohlmöglich den Butzenboden ab.
Ich hab mal versucht es Bildlich darzustellen.
Gruß Harald
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Re: Nadellager Getriebedeckel

#12 Beitrag von fips » Do 19. Jan 2017, 20:12

Sehr gut mit der Zeichnung dargestellt!
Matschband ist ein Dichtmittel aus dem Klempnerbereich und aufgewickelt wie Isolierband.
Ist halt zähflüssige (ähnlich einer Knetmasse) als Fett, da spritzt bestimmt nichts raus.
Gruß
fips
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mikesch
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Re: Nadellager Getriebedeckel

#13 Beitrag von mikesch » Fr 20. Jan 2017, 05:43

Dein Hydraulikprinzip habe ich nicht ganz verstanden Kölle. Ich liebe solche gedanklichen Experimente, das mal so nebenbei.

1. Wenn das Lager bis zum Anschlag eingepasst wurde und das scheint es zu sein, sonst käme er ja mit dem Innenabzieher dran, an welcher Fläche des Lagers soll die hydraulische Kraft dann am Anfag des Austreibungsvorgangs in Richtung Pfeile wirken?

2. Auf der gesamten Stirnflächefläche des Dorns wirken die Kräfte beim Eintreiben gegeneinander und stehen zum Ausdrücken des Lagers nicht mehr zur Verfügung solange Frage 1 nicht geklärt ist, was deine Zeichnung aber suggeriert.

3. Wie soll der Spalt zwischen Dorn und Nadellager wirklich dicht werden? Das ist keine Passbuchse. Oder arbeitest du
mit der Viskosität des Fettes?

Roberto hat sich hoffendlich die Hydraulikmethode nicht nur ausgedacht sondern wendet sie regelmäßig an.
Entschuldigung ich bin kein Hydraulikspezialist, aber Physik hat mich nie losgelassen.
Ich habe mich schon damals mit meinen Physiklehrern angelegt wenn ich etwas logisch nicht verstanden habe.
Damals in den 60igern habe ich oft auf dem Flur das Unterrichtsende abgewartet weil ich dem Lehrer widersprochen hatte. Das war strengstens verboten. War ne harte Zeit für widerspenstige Schüler.
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Superralle
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Re: Nadellager Getriebedeckel

#14 Beitrag von Superralle » Fr 20. Jan 2017, 07:11

kölle-st18 hat geschrieben:
fips hat geschrieben:
Superralle hat geschrieben:welche Antworten sind ernst gemeint und welchen bullshit.
Ich finde sie alle etwas komisch....



.

Ich meine es völlig ernst !!!
Die Geschichte mit der Fettfüllung hört sich Anfangs etwas Abenteuerlich an,
aber wenn man sich ein wenig mit Physik auskennt, wird die Sache verständlich.
Die Nadellager sind in einer Sacklochbohrung (die sich in einem Gussbutzen befindet) eingepresst (also hinten verschlossen)
Wenn man nun den gesamten Raum des Nadellagers mit Fett füllt (so das keine Luft mehr im Lager verbleibt)
und mit einem passgenauen Dorn die Fettfüllung komprimiert (mit dem Hammer auf den Dorn schlagen) dann sollte der
Nadellagerring durch das komprimierte Fett herausgedrückt werden (hydraulischer Druck).
Dabei sollte man aber beachten, dass der Gussbutzen von unten unbedingt unterstützt werden muss, sonst sprengt man wohlmöglich den Butzenboden ab.
Ich hab mal versucht es Bildlich darzustellen.
Gruß Harald
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Hallo Harald,

vielen Dank für diese tolle Erklärung. Jetzt kann ich mir auch etwas darunter vorstellen! :-)

Auf so eine Idee würde ich (glaube ich) gar nicht kommen.
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Re: Nadellager Getriebedeckel

#15 Beitrag von Willi59 » Fr 20. Jan 2017, 12:59

Nö ich auch nicht...schraube schon sooo lange..das mit dem Fett...??????? :roll: ..... würde den Deckel vor ner Buddhastatur 1.735 cm eingraben und viermal rumtanzen, dann ist alles gut.....

Mensch, wenn es mit thermisch und passenden Werkzeug nicht geht, zu Leuts gehen die das jeden Tag machen, oder neuen/gebrauchten Deckel kaufen.

Hoffe Du ziehst und klopfst zur richtigen Seite.........Son Lager bekommt man eigentlich leicht raus.
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