Ölverlust ?Hinterrad?

[Vespa Et4 125 '99]

Servus. Ich habe da ein kleines Problem festgestellt. Siehe Bild. Ich hoffe mir kann jemand weiterhelfen.

[kölle-st18]

Da wird wohl ein Wellendichtring am hinteren Antrieb/Hinterachse undicht sein.

[Gonzo0815]

Nicht zwindend!

In der Vertiefung oberhalb vom Bremshebel sitzt die Gehäuseentlüftung vom Getriebe.
Wenn zu viel Öl im Getriebe ist, oder das Moped irgendwann auf der Seite lag oder irgendwie schräg transportiert wurde. Kann es da schon deutlich Öl rausdrücken.

Es würde jedenfalls sicher helfen mal anständig sauber zu machen. Dann kann man auch eingrenzen woher das Öl kommt.
Bei dem Dreckklumpen kann man da pauschal mal gar nix sagen.

Also, sauber machen, fahren und dann Gucken woher das Öl kommt.

[mikesch]

Ich würde auch davon ausgehen das die Wellendichtringe defekt sind.
In diesem Fall sollte der Getriebeölstand dringend kontrolliert werden.
Es wäre nicht das erste mal das eine ET einen Getriebeschaden wegen Ölmangel bekommt.
Tip: den Variodeckel und das Rad abnehmen und nachschauen wo das Öl genau herkommt.
Wenn am Variodeckel genau in diesem Bereich der Lack sich löst ist die Ursache meist austretendes Getriebeöl über einen längeren Zeitraum. Ich spreche da aus Erfahrung.
Allerdings läßt das Foto allein keine genaueren Rückschlüsse zu.

[Vespa Et4 125 '99]

Dann schon mal danke fürs erste. Soweit ich verstanden habe soll es sich um Getriebeöl handeln. Da ich über denn Winter den großen Kundendienst gemacht habe, wäre es also durchaus möglich, dass ich Zuviel Öl rein habe?

[zuckerjack]

Oder die Ölablassschraube ist nicht fest.

[Gonzo0815]

...über denn Winter den großen Kundendienst gemacht habe, wäre es also durchaus möglich, dass ich Zuviel Öl rein habe?

Ja, die Standard 90ccm führen erfahrungsgemäß dazu das in den ersten Betriebsstunden über die Entlüftung alles vollsaut. Vor allem wenn man's extra gut gemeint hat.
Der Stand ist ja nicht hoch im Getriebe, beim Fahren ersteht dann ein Ölnebel und wenn zu viel Öl im Getriebe ist, drückt es das über die Entlüftung oben raus.
Saubermachen, fahren und beobachten wo das Öl herkommt.

[Vespa Et4 125 '99]

Super. Danke

[Milfrider]

Hallo zusammen

Reihe ich mich mal mit ein.

Habe schon seit Anfang folgende kleineren Flecken nach längerer Standzeit entdeckt. Ich meine mir einzubilden, dass es vom schwarzen Schlauch kommt, da dieser nach trocknen mit Papier, nach einigen Wochen wieder ölig ist. Aber eventuell kommt es auch woanders her und ölt einfach den Schlauch.

Nach was sieht das aus?
Ein etwas grösser kreisrunder Ölfleck knapp unter der Ölablassschraube und ein kleinerer kreisrunder Fleck am Hinterrad.

Der Rest ist Geschmiere von meinen Griffeln.

[mikesch]

Hallo Milfrider.
Unbedingt Variodeckel, Variomatik und hinteren Wandler mit Kupplung abnehmen.
Nun siehst du wahrscheinlich das der Variokasten völlig verölt ist.

Ich tippe daher auf mindestens zwei defekte Wellendichtringe 1. der der Kurbelwelle und 2. der Wellendichtring der Getriebeeingangswelle.
Hatte ich auch schon beides und ist alters oder laufleistungsbedingt und normal.

Der Dichtring der Kurbelwelle ist nicht ganz so einfach zu wechseln.
Er kann ohne Spezialwerkzeug bei der Montage schnell beschädigt werden.
Das herausziehen des Rings ohne den Dichtsitz zu zerkratzen ist reine Nervensache wegen der Enge in dem Bereich.

Ich habe mir sicherheitshaber die komplette Platte mit Dichtring neu bestellt.
Das hat aber nicht verhindert das der neue Ring wieder undicht war.
Ich habe drei Anläufe gebraucht bis er dicht war. Immer neuen Ring verwenden, ist doch klar.
Habe mir dann eine Einsetzhülse aus Kunststofffolie selber gebaut, das hat dann endgültig geklappt.
Ist jetzt dicht seit 15000 km.
Lass das notfalls in der Werkstatt oder vom erfahrenen Schrauber machen.

Der Getriebedichtring ist dagegen ein fast ein Kinderspiel.
Wichtig hier ist das die Flüssigdichtmassenreste vom Getriebedeckel sauber/fett und kratzerfrei entfernt werden, sonst machst du den auch mehrfach.
Beim einsetzen der Dichtringe außen den Sitz trocken und dafür innen viel Öl verwenden.
Mit absolut sauberer Welle und sauberen Fingern arbeiten, sonst gibts Schmirgelpaste.
Viel Erfolg und berichte.

[Milfrider]

Danke, für die ausführliche Antwort.
Ich habe es geahnt.

Also Variodeckel muss sowieso mal runter, wollte die Multivar einbauen. Das traue ich mir noch zu. Bei den Dichtringen sieht’s bei mir wohl etwas anders aus. Würde ich ungern das erste Mal alleine machen.

Ich hoffe ich komme dieses Wochenende mal dazu den Variodeckel runter zu schrauben.

Werde mich sicher wieder melden und sagen was ich gefunden habe.

Editha: @mikesch Knnst du noch mehr zu Deiner „selbstgebauten Folie“ sagen. Was hat es damit auf sich?
Welche Dichtringe hast du genommen, beide von aussen als Variatorseitig und am Getriebe (Hinterrad)? Welche Grösse und Marken hatten diese?

Danke für deine Hilfe.

[mikesch]

Im Werstatthandbuch gibts zum schadfreien einsetzen von Wellendichringen eine Hülse die die inneren Dichtlippen des Wellendichtrings beim aufschieben auf die Kurbelwelle schützt.
Diese Hülse habe ich mir mit einem Stück etwas stärkerer Plastikfolie nachgebaut.
Eine Anleitung dazu gibts leider nicht, das ist und bleibt experimental.

Die Größe der erforderlichen zum Antrieb zeigenden Wellendichtringe habe ich im Moment leider nicht parat.
Sie sind aber leicht bei der Bestellung bei den bekannten Versendern per Explosionszeichnung oder Rita zu ermitteln.
Ich habe mir damals noch entspechende kleine Ziehhaken für Wellendichtringe mitbestellt.
Hier darf man allerding nicht die billigsten nehmen, sonst hat man beim ziehen nur noch den Griff in der Hand wie bei meinen ersten Versuchen.

[Milfrider]

So, heute mal als erstes den Variodeckel entfernt.
Soweit ich ohne Ausbau des Variators und Kupplung sehen kann, ist unten mit einem Tuch kein Öl zu fühlen. Allerdings ist sie etwas dreckig innen drin.

Als weitere Baustelle habe ich noch den Kickstarter, der bei zu schnellem Kicken hakt. Die Mitnehmerscheibe an der Riemenscheibe sieht gut aus. Die Mitnehmerritzel am Variodeckel auch. Das was beim zurückkommen des Kickstarterhebels auch noch auffällig war, das der letzte Zentimeter nicht alleine zurück ging. Hier habe ich gerade den schwarzen Platiknoppen als Ursache ausfindig gemacht. Dieser Noppen stoppt die Kickstarterritzel vor dem letzten Zentimeter und dementsprechend auch den Kickstarter ganz zurück zu gehen. Braucht es diesen Noppen oder wie kann ich das umgehen? Dann hatte ich noch so eine goldene Schutzplatte vor der Kickstarterwelle, die mit Schrauben befestigt ist. Braucht es diese dort? Wenn ja wofür?

Danke schon mal im Voraus.

[mikesch]

Leider weiß ich nicht welchen schwarzen Noppen du meinst. Eine Markierung auf dem Foto wäre hilfreich gewesen.
Wenn alles richtig leichtgängig wäre gäbe es das Problem nicht.
Umgehen des schwarzen Noppen ist der falsche Denkansatz.

Die Blechplatte ist eine Schutzplatte damit das Fett einigermaßen vor dem Riemenabrieb geschütz ist.
Ich denke so kann die Rückholfeder auch nicht herausrutschen.
Wo soll bei dir das Öl austreten wenn nicht unterm Variodeckel?
WD40 classic eignet sich gut zum reinigen/spülen der Vario und des Wandlers.
Kupplung und Glocke unbedingt fettfrei halten.

Forsche weiter und berichte.

[Milfrider]

Danke für die Rückmeldung. Wie gesagt. Das ist meine erste Sichtdiagnose. Kann natürlich, wenn ich die Vario/Kupplung runter habe anders aussehen.

Der schwarze Noppen ist das runde Plastik an der Kickstarterwelle.



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