Diagnose Kupplung/Wandler richtig?

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tømrerhans
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Diagnose Kupplung/Wandler richtig?

#1 Beitrag von tømrerhans » Di 10. Apr 2018, 14:42

Moin,
meine 125er Leader (die mit den Aluspänen im Öl) bekam neue Rollen (8.7 gr nach SIP-Lehrbuch) und einen neuen Malossi-Riemen.
auch neuen Keihin Vergaser, Benzinleitung .....
Hat in ihren 18 Lebensjahren, 13000 km Fahrleistung, vorher wahrscheinlich noch keine grössere Wartung erfahren.

Bin sie vorher nicht gefahren, stelle jetzt zwei Dinge fest:
1.) Das Hinterrad dreht ständig, auch bei geringstmöglichem Standgas.
2.) Die Kraftübertragung während der Fahrt bei Erhöhen der Drehzahl scheint etwas schleppend und lange nicht so spritzig wie bei meiner M04.

Meine Diagnose:
1.) Die Federn der Kupplung sind überaltert, neue Kupplung bzw. neue Federn müssen her.
2.) Die Feder des Wandlers ist ebenfalls ausgeleiert

Seht ihr das auch so?
Muss kompletter neuer Wandler her (Scheiben sehen sonst noch ganz ok aus) oder nur Feder?
Wandler und Feder sind wahrscheinlich aufeinander abgestimmt und besser im Paket zu kaufen?

Muss komplette neue Kupplung her (Beläge, Glocke sehen ok aus) oder nur Federn tauschen (geht das überhaupt so einfach?)

Gibt es vielleicht noch ne ganz andere Diagnose?

Fragen über Fragen.... :mrgreen:
Danke für Tipps und Antworten, auch wenn nur zu einer Teilfrage
Hans
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Re: Diagnose Kupplung/Wandler richtig?

#2 Beitrag von ET Oldie » Di 10. Apr 2018, 15:14

Hallo Hans, ich war immer der Meinung mein alte M04 war ein flotter als das Leader.

Ich gehe von aus, Kupplung und Co. sind OK. Ich habe selbst just über der Malossi anderswo geschrieben.

Ich meine nach wie vor, der Übeltäter hier sind die OEM Rollergewichte.

Dr. Pulley 8 Gr., und dein Leader wird zur neue Maschine. Habe ich Erfahrung selbst gemacht, da stehe ich immer noch zu dieser Meinung.

Michael

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tømrerhans
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Re: Diagnose Kupplung/Wandler richtig?

#3 Beitrag von tømrerhans » Di 10. Apr 2018, 15:56

Danke für den Tipp, Michael, werde ich bei Gelegenheit ausprobieren - ich hoffe dass meine Liebste, die diese Maschine eigentlich fahren soll, dann nicht hintenüberfällt :)

Was mich aber jetzt stutzig macht, ist die gewisse Zeitverzögerung nach Erhöhung der Drehzahl, bis sich hinten was tut.
Da habe ich schon den Wandler im Verdacht...
Und das Drehen bei Standgas kann ja eigentlich nur die Kupplung verursachen...

Hans
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Re: Diagnose Kupplung/Wandler richtig?

#4 Beitrag von ET Oldie » Di 10. Apr 2018, 16:34

Drehung im Leerlauf....wegen Kupplung? Da bin ich mir nicht so Sicher. 13000 ist nicht alt daher meine ich Kupplung ist i. O. Meine hat 58000 drauf und ist noch gut.

Mit Malossi Riemen hat auch das Hinterrad auf meine auch gedreht. Nur nach einen gründlichen Vergaser Inspektion war ich in der Lage den Leerlauf so weit herunter zu justieren so das Hinterrad nicht mehr dreht. Weder mit 1 Jahr alten Dr. Pulleys drin, noch mit die neuen 8 Gramm Pulleys. Jetzt kann der Motor bestimmt stundenlang vor sich hin schnurren ohne das Hinterrad zu drehen anfängt.

Eine Gas-Verzögerung ist meine Meinung nach eher an die Adresse Vergaser zu richten. Lass es mal ein neuer sein, auch die können manchmal ein Fein Tuning brauchen. Gewiß, ein Leader ist anders als ein M04, daher vielleicht nicht zu voreilig mit Fehlersuche.

Michael

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Re: Diagnose Kupplung/Wandler richtig?

#5 Beitrag von tømrerhans » Di 10. Apr 2018, 21:39

Also, was den Wandler angeht, erstmal Entwarnung:
Meine Liebste war ganz erschrocken als sie heute zur Arbeit fuhr und die Vespa plötzlich viel besser zog als bei der ersten Probefahrt am Sonntag. Offensichtlich hat sich der neue Riemen erstmal eingeschliffen und haftet jetzt besser, meine Vergasereinstellung gestern hat wohl zusätzlich geholfen. Bin selber vorhin gefahren, zieht jetzt echt gut, Tacho geht sogar auf über 100...

Das Problem mit der Kupplung, drehendes Hinterrad im Standgas besteht weiter....
Ich las im Nebenforum, dass man einfach prüfen kann, ob die Kupplung aufmacht, indem man den Variodeckel abnimmt und prüft, ob der Riemen zwischen den Wandlerscheiben sich frei gegen das Hinterad bewegen lässt (bei Motor aus natürlich)
Falls nicht, Kupplung reinigen oder ggf. austauschen.....
Werd ich morgen mal nachgucken.

Gruß, Hans
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Re: Diagnose Kupplung/Wandler richtig?

#6 Beitrag von chrisan » Mi 11. Apr 2018, 13:32

Ich hatte schon mal ein ähnliche Problem: Die Kupplung wollte nicht auskuppeln und stand permanent im Eingriff. Auch im Stand.

In meinem Fall war es ein Fehler beim Zusammenbau. Ich hatte eine Distanzscheibe an die falsche Stelle gepackt. Vielleicht guckst Du da noch mal.
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Re: Diagnose Kupplung/Wandler richtig?

#7 Beitrag von tømrerhans » Do 12. Apr 2018, 09:12

Ich hab gestern abend die Vario/Kupplung aufgemacht.
Das Hinterrad liess sich frei drehen bei stehendem Riemen, die Kupplung war also auf.
Der große Distanzring aussen vor der Glocke wo er wohl auch hingehört.

Der Riemen lag vorne zwischen den Scheiben unten an der der Kurbelwelle, hinten am Rand des Wandlers wies sich gehört.
Also kein vorzeitiges Schließen der Kupplung wegen fehlerhaft großer Übersetzung beim Anfahren.
Die Varioscheibe schien auch nicht schief wegen verkanteter Rollen o.ä.
(Dann hätte die Vespa sicher auch nicht so gut gezogen bei der letzten Probefahrt)

Also scheinbar alles in Ordnung.
Kupplung hab ich abgebaut, gereinigt, aber es schien ohnehin nichts zu klemmen.

Kupplung ist original von 2000, sieht man am Stempel, wegen der geringen Fahrleistung sind die Beläge noch gut.
Als ich jedoch die kleinen Federn sah, die ja permanent unter gewisser Spannung stehen, nicht nur beim Fahren,
konnte ich mir gut vorstellen, dass die in 18 Jahren ermüden.

Neue Kupplung ist jetzt jedenfalls bestellt.....

Aufmachen und Federn ersetzen empfiehlt sich wohl nicht, da die Kupplung als ganzes ausgewuchtet ist?
Bin ausserdem gerade unsicher ob evtl. ein Distanzring/Scheibe fehlt zwischen Wandler und Getriebeblock,
gehört da was hin? :?:

Grüsse, Hans
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Re: Diagnose Kupplung/Wandler richtig?

#8 Beitrag von mikesch » Do 12. Apr 2018, 16:55

Die Scheibe gehört nur bei der ET4 M04 zwischen Wandler und Getriebe.
Bei meiner LX (Leader) ist keine Scheibe verbaut.

Beim Variator vorn ist in beiden Fällen eine Anlaufscheibe zwischen der blanken Hülse und Riemenscheibe verbaut.
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Re: Diagnose Kupplung/Wandler richtig?

#9 Beitrag von kölle-st18 » Do 12. Apr 2018, 20:34

Das das Hinterrad im Standgas dreht (wenn der Roller auf dem Ständer steht) ist bei meinem Roller auch so.
Das hat aber nichts mit der Kupplung zu tun (wenn man das Hinterrad mitdem Fuß leicht festhalten kann)
sondern mit der Reibung in den Kugellagern.
Alle meine Beiträge wurden von mir nach bestem Wissen und Gewissen verfasst.
Wer nach meinen Beiträgen vorgeht, macht dies ausdrücklich auf eigene Gefahr.
Wartung und Reparaturen besonders an Bremssystem,
Fahrwerk sollten ohnehin nur in einer Fachwerkstatt durchgeführt werden.

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Re: Diagnose Kupplung/Wandler richtig?

#10 Beitrag von tømrerhans » Fr 13. Apr 2018, 08:17

Danke Kölle,
das war doch mal eine richtig einleuchtende Erklärung.
Da wär die neue Kupplung evtl. gar nicht notwendig, aber schaden kanns auch nicht :)
(Zurücksenden hab ich noch nie in Erwägung gezogen bei der Action/Kosten hier von Norwegen aus,
da haben sich inzwischen schon ein paar überzählige Teile hier angesammelt....)

Kugellager - du meinst wahrscheinlich das Nadellager des Wandlers.
Evtl. gründlich reinigen und neu fetten?

Grüsse, Hans
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Re: Diagnose Kupplung/Wandler richtig?

#11 Beitrag von kölle-st18 » Fr 13. Apr 2018, 09:25

Hallo Hans,
mit reinigen und neu fetten kannst du zwar die Reibung etwas reduzieren,
aber ganz eliminieren kannst du sie nicht.
Wenn das Rad stehen bliebe, dann würde ich mir mehr Sorgen machen
weil dann ==> innerhalb des Antriebs etwas schwergängiges existiert welches
das Rad festhält und so die Lagerreibung überwindet.
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Re: Diagnose Kupplung/Wandler richtig?

#12 Beitrag von tømrerhans » Fr 13. Apr 2018, 12:07

Danke für alle Beiträge, bin wieder ein Stück schlauer.
Wenn man hier im Forum einigermaßen klar formulierte Fragen stellt, entwickeln sich doch sehr ergiebige Threads aus denen man echt was lernen kann :klatschen:
Gruß, Hans
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