Neues Lenkrohr oder neuer Lenkkopf oder vielleicht doch nur

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Miriam
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Neues Lenkrohr oder neuer Lenkkopf oder vielleicht doch nur

#1 Beitrag von Miriam » Mo 30. Jul 2012, 20:54

Hallo,
ich bin neu hier ... hab ein Problem mit meiner GTS 300. Sie hat rd. 11.000 km und ab ca. 40 km/h wackelt der Lenker sehr stark (meine fast, er rudert hin und her). Der Händler hat alles versucht (Topcase ab, neue Felge, neue Reifen) - es wird nicht besser. Er will das Lenkrohr tauscen.
Bei den German Vespa Days sagte jetzt einer, es sei das Lenkkopflager. Da gäbe es einen Rastpunkt (man spürt ihn auch - allerdings nur ganz leicht und beim sehr langsamen Bewegen des Lenkers, wenn die Vorderachse entlastet ist).
Ich bin mal über einen Bordstein etwas zu schnell (mit Sozius) drüber ... seither meine ich, ist das so.
Aber alle sagen, dass sie sowas noch nie gehabt haben.
Ich weiß auch nicht weiter.
Hat jemand außer mir das schon mal gehabt?
DANKE!

Miriam
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Re: Neues Lenkrohr oder neuer Lenkkopf oder vielleicht doch

#2 Beitrag von Miriam » Fr 19. Okt 2012, 19:16

Hallo,
habe inzwischen neues Lenkrohr und -kopflager. Alles beim Alten leider noch. Händler ist so ratlos wie ich...
Er hat aber auch nichts berechnet obwohl er bestimmt 3 Std. daran gearbeitet hat und ich jetzt neue Teile habe.
Aber es wackelt alles immer noch mächtig.
Ich hab jetzt schon gehört, dass sogar Neufahrzeuge das Problem hätten. Fällt jemandem noch was Nützliches dazu ein?
Danke!

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major-dees (†2023)
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Re: Neues Lenkrohr oder neuer Lenkkopf oder vielleicht doch

#3 Beitrag von major-dees (†2023) » Sa 20. Okt 2012, 11:01

Miriam hat geschrieben:Fällt jemandem noch was Nützliches dazu ein?
Danke!
Ja.

Grund des "Wackelns" ist das Lager der Haupttraverse, sprich die Stelle wo der Motor vorne via langen Bolzen mit dem Rahmen verbunden ist. Habe ich bereits x-mal hier geschrieben, jedoch hört keiner auf mich - mir solls egal sein.

Was kann man dagegen machen ??? Nix. Wenn dieses Lager nur minimal verkantet eingesetzt ist wackelts. Wechsel dieser Buchse (triffts wohl besser) für einen Händler: schwer bis unmöglich. Zum einen muss der Motor raus (noch leicht), zum anderen muss derart präzise gearbeitet werden, dass das ein Händler nur durch Zufall schafft, wie soll er es vermessen ?

Jetzt werden andere kommen mit "aber meine Vespa wackelt erst seit neuesten" - Buchsen können ausschlagen. Und die anderen werden sagen: "ist aber bei mir erst seit Reifenwechsel so" - Ja, ein Reifen kann das Wackeln etwas verstärken bzw. abschwächen, hier sei der Begriff "Eigenresonanz" in den Raum geworfen.

Ist bei dir wohl wie bei den anderen so, dass das nur in einem bestimmten Geschwindigkeitsbereich auftritt, oder ? Halte dich halt aus dem Bereich fern bzw. da du es weisst sei in dem Bereich etwas achtsamer und versuche da nicht freihändig zu fahren.

Hoffe ich konnte etwas weiterhelfen.

PS: woher ich es weiss ? Wechsel mal den kompletten Motor, dann ist es erstaunlicherweise in den meisten Fällen weg ;) Allerdings wird dir kein Händler der Welt deswegen den Motor wechseln, dafür ist das Aggregat einfach zu teuer.

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Eule
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Re: Neues Lenkrohr oder neuer Lenkkopf oder vielleicht doch

#4 Beitrag von Eule » Sa 20. Okt 2012, 22:07

Mir hat dein Beitrag jedenfalls sehr geholfen! Der Freundliche hat auch mit mir lange gesucht, nachgezogen, etc.
Aufgefallen ist es mir das erste mal nach dem Benzinpumpentausch.
-Habe mich schon lange damit abgefunden, meine 250'er hatte es blos seltsamerweise nie.

Grüße Eule

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major-dees (†2023)
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Re: Neues Lenkrohr oder neuer Lenkkopf oder vielleicht doch

#5 Beitrag von major-dees (†2023) » Sa 20. Okt 2012, 22:25

Da es leider eine superteure Reparatur mit recht ungewissem Ausgang ist (das Einpressen der neuen Buchse braucht Spezialwerkzeug bzw. eine kreative Hand bei der Werkzeugerstellung) trauen sich die allerwenigsten Händler an diese heikle Stelle. Es stellt sich ja immer auch das Problem: wie messe ich es genau ? Und spätestens da sind die allermeisten ratlos (ich incl.). Es geht ja nicht darum dass die beiden Buchsen miteinander fluchten (das wäre einfach) sondern dass die fluchtenden Buchsen dann auch exakt zur Fahrtrichtung ausgerichtet sind.

Selbst bei einem Primitivmotor wie bei der PX ist der Wechsel übel, ich traue ihn mir jedenfalls nicht zu.

Stellt sich die Frage: warum hat der eine das Wackeln und der andere nicht ? Liegt daran, dass schon Mini-Toleranzen ausreichen um es zu erzeugen. Die die Glück haben bekommen es irgendwann auch wenn die Buchsen ausgeschlagen sind, man unsanft über ein Hindernis fuhr etc.

Bei der PX hatte damals ein Bekannter von mir bei seiner stark getundten PX die Buchsen (dort ein Metall-Gummi-Composite) durch höchstwertige Nylonbuchsen ersetzt, weniger wegen dem Wackeln sondern um eine straffere Führung des Hinterrades im Rennbetrieb zu haben, extrem haltbar war die Lösung jedoch nicht, für Rennsportzwecke jedoch ideal.

Zu guter letzt: bei Schaltvespas gibt es dieses Wackeln nicht, allerdings ist das Motorkonzept vom Ausbalancieren her ein ganz anderes. Wer schon mal einen PX-Motor in der Hand hatte weiss was ich meine. Zu merken auch beim Fahren, viele haben das Ersatzrad nur zum Ausgleichen der Seitenunwucht an Bord.

Miriam
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Re: Neues Lenkrohr oder neuer Lenkkopf oder vielleicht doch

#6 Beitrag von Miriam » So 21. Okt 2012, 11:17

… Hmmm - also Rennen fahre ich ja mit meiner Vespa (noch) nicht ;) . Aber einen Bordstein habe ich schon einmal etwas unsanft genommen und meine mich auch daran erinnern zu können, dass das Wackeln danach erst auftrat. Jedenfalls tritt es bei einer Geschwindigkeit zwischen 35 und 45 km/h auf. Das ist aber nun einmal oft die Fließgeschwindigkeit in der Stadt, wo ich sehr häufig unterwegs bin. Deshalb wird es mit dem Vermeiden eher schwierig. Dank Euch trotzdem für die vielen Informationen und Statements. Im Moment weiß ich, dass ich wohl nicht mehr machen kann.

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