Es stand mal wieder eine Tagestour an, und gleichzeitig wollte ich auch wissen, wie meine neue Sitzbank, bzw. mein Steiß auf Dauerbeanspruchung reagiert.
Ich habe deshalb eine lange Tour nach Ratzdorf / Neißemünde, Müllrose, Niederfinow und Kloster Chorin gefahren. Laut Google Maps sind das 426 km, ich wollte einfach wissen, wie sich das anfühlt, bzw. ob ich das packe.
Und: Ich habe es geschafft, der Steiß tut auch weh, aber egal. Ich konnte eine Menge neuer Erfahrungen sammeln.
Wie Ihr vielleicht schon wisst, bin ich Frühaufsteher, und deshalb auch morgens um 5 Uhr losgefahren.
Es war noch richtig dunkel und ich habe kein Navi. Als Roadbook hatte ich mir Screenshots von der Strecke aus Google Maps gemacht und mir eine Liste der Orte und Bundesstraßennummern gemacht. Dementsprechend häufig bin ich dann auch rechts 'rangefahren und habe nachgesehen.
Solange es noch richtig dunkel war, hatte ich kein Problem mit den Temperaturen. Als es dann dämmerte, wurde es leicht neblig und deutlich kühler.
Ich bin streckenweise nur noch 80km/h gefahren, damit ich nicht so stark auskühle. Sogar die gefütterten Winterhandschuhe waren dann mal klamm. Als die Sonne aufging, wurde es so langsam besser.
Und in Beeskow war eine erste längere Kaffepause dran. Das erste Ziel, Ratzdorf an der Oder hatte ich gegen 9 Uhr erreicht.
Weiter ging es durch das Schlaubetal nach Müllrose.
Dort habe ich zum ersten Mal auf dieser Tour ein Navi vermisst. Ich habe mich schlicht verfahren.
Aber, wie ich hier auch schon gelesen habe, ein solcher Umweg hat auch seine Vorteile:
Ich wäre sonst nie dort langgefahren, und schön war es auch. Irgendwann hatte ich den Weg wiedergefunden, dann kam die nächste unvorhergesehene Umleitung. Diesmal wegen einer gesperrten Ortsdurchfahrt. Es ging einen weiten Bogen über die Seelower Höhen nach Jahnsfelde und dort zur Mittagspause
Den Kaffee gibt es da für uns Kradfahrer für 50ct!
Weiter ging es dann gestärkt über recht abwechslungsreiche Straßen zum Schiffshebewerk Niederfinow. Ein riesiger Stahlkoloß, der mitten in der Landschaft steht und 40.000 Tonnen Masse (bestehend aus Wasser mit Schiff) in weniger als fünf Minuten über 30 Meter hoch befördert!
Ein Wunder der Ingenieurskunst. Ein weiteres Wunder der Ingenieurskunst, jedoch bedeutend älter, habe ich dann zum Abschluß der Tour mit dem Kloster Chorin noch besichtigt.
Die Rückfahrt nach Berlin war dafür dann eher langweilig, weil fast nur geradeaus.
Ich war dann nach 12 Stunden wieder zuhause. Das war eine wunderbare Tour, länger hätte sie nicht sein dürfen, ich war ganz schön müde. Was bin ich froh, daß ich diese Tour nicht mit der serienmäßigen Sitzbank gefahren bin!
keep on ridin'
Gruß Will
Hier nochmal das passende Bild!
aber deutlich östlicher....
