Hallo zusammen,
Julians Mama Claudia bat mich, die nachfolgende Danksagung und ihr zusätzliches Schreiben an das Vespaforum weiterzuleiten.
Da Claudias Schreiben sich in großen Teilen auch auf das PI3-Treffen bezieht, poste ich den gleichen Beitrag unter dem aktuellen Thread zu PI4 nochmals:
http://www.vespaforum.de/viewtopic.php? ... 9&start=90.
Grüße
Volkmar
Liebe Vespafreunde,
im Sommer 2015 habe ich einige von euch beim Treffen in Pilgramsreuth kennenlernen dürfen.
Zunächst hatte mich die Vorstellung meinen Urlaub mit Julian in der Mitte nach Franken auszurichten um zu einem Vespatreffen zu fahren, ziemlich genervt. Unser Ziel waren die Berge, eigentlich wären wir gerne ans Meer gefahren... Aber das Rollerwochenende war zuerst vereinbart und Julian war es sehr wichtig, dabei zu sein und euch dort mit seinem Papa wieder zu sehen. Ich hatte schon so viel erzählt bekommen, aus den Events zuvor. Also haben wir einen komplizierten Rundweg aus unserem Urlaub gestaltet, und damit ich mich selbst nicht langweile während die Vespafreunde rollern, habe ich mir Andrea mitgebracht, eine alte Freundin, um mit ihr zu wandern und viele Jahre aufzuholen. Natürlich hat Pancake liebevoll Namensschilder vorbereitet und dafür gesorgt, dass wir uns überhaupt von Anfang an willkommen fühlen konnten. Auch ohne Roller.
Im Nachhinein bin ich aber richtig froh, dass wir das so gemacht haben. Nicht nur weil wir ein wirklich schönes Wochenende mit euch hatten, sondern weil die unzähligen Geschichten und Fotos, die Dirk und Julian mir immerzu erzählt und gezeigt haben, sich dadurch mit Leben gefüllt haben.
Dirk hat immer gesagt, man muss sein Leben mit gemeinsamen Erlebnissen füllen, Erinnerungen schaffen. Die Ausfahrten und Wochenenden waren gerade in den letzten Jahren für Dirk ein wichtiger Ausgleich in seinem Alltag. Eine unkomplizierte Möglichkeit raus zu kommen, schön in der Welt umherzufahren, die Landschaft an sich vorbei ziehen zu lassen und dabei ehrliche Begegnungen mit lieben Menschen zu haben. Gemeinsame Erlebnisse zu schaffen. Er hat viel davon gesprochen.
Wie schön, dass einige dieser Erinnerungen nun auch zu meinen geworden sind, wie schön, dass ich Julians Erinnerungen an diese gemeinsamen Erlebnisse nun etwas teilen kann.
Mich selbst hat an dem Rollerwochenende neben der schon erwähnten Unkompliziertheit vor allem die offene "Unperfektheit" berührt. Wie natürlich jeder Päckchen, Geschichten mit Ecken und Reibungsflächen trug, wie jeder mit seinen Eigenarten willkommen ist, alle ihren Platz haben, gemeinsam ein buntes Bild ergeben und wie respektvoll und offen der Umgang damit ist. Das ist etwas Besonderes. Und ich habe verstanden, warum sich Dirk damit wohl gefühlt hat. Bewahrt euch das!
Und nicht zuletzt haben uns die vielen treffenden Beschreibungen über Dirk in diesem Forum, in denen wir ihn so gut erkennen konnten gezeigt, wie gut auch er von euch erkannt wurde und wie sehr er in den letzten Jahren wohl auch bei den Vespaleuten ein "zu Hause" gefunden hatte.
Julian hat sich entschieden, dass sein Papa ihn auch weiterhin begleitet, dass er bei ihm ist, weil er ihn in seinem Herzen trägt. Er spricht davon, dass das Gefühl viel stärker ist, als das Gefühl der Trauer. Und auch wenn Dirk mir sehr fehlt, haben mich doch die Wochen nach dem 19. Dezember und auch die gemeinsame Trauerfeier davon überzeugt, dass Dirk noch sehr lange in dieser Welt weiterschwingen wird. Er war eine echte Seele, der viele Menschen berührt und etwas sehr Dauerhaftes hinterlassen hat. Seine Toleranz, Wertschätzung, sein Respekt für sein Gegenüber und seine Zuversicht haben mich zutiefst geprägt.
Vielen Dank für die vielen tröstenden Worte, die wunderschönen Bilder, die offenen Arme, die Einladungen und die großzügige Unterstützung. Alles ist angekommen. Wir wollen euch gerne beim Vespatreffen im Sommer besuchen und ein bisschen mit euch gemeinsam sein.
Danke, Claudia mit Julian