Frage an `Batterieexperten`

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gina.lastrada
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Frage an `Batterieexperten`

#1 Beitrag von gina.lastrada » Sa 18. Jun 2011, 07:26

Hallo,

meine Gina Lastrada ist jetzt 2 Monate alt und gestern habe ich mir die Batterie angesehen. Was mußte ich sehen, eine Blei-Akku Batterie :oops:
Ich hatte eine wartungsarme Gel-Batterie erwartet - erst recht zu dem Vespenpreis :genau:
Mein Händler sagte mir am Telefon, das aus Kostengründen diese nicht verbaut würden - ist dem wirklich so ??

Was muß ich beim gelegendlichen Laden der Batterie beachten (Ladegerät 12V ist vorhanden) ??

Was ist das für ein kleiner Schlauch, der aus dem Batteriegehäuse verläuft ?? Vielleicht zum Ablauf von Säure könnte ich mir vorstellen :unwissend: Aber für wann und wofür?? Wenn die Batterie zu warm wird ??

Wie Ihr merkt, bin ich kein großer Vespenexperte, aber ich hoffe, das ich durch Euch ein kleiner werde :elefant:

Gruß
Ralf
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Wikinger
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Re: Frage an `Batterieexperten`

#2 Beitrag von Wikinger » Sa 18. Jun 2011, 08:25

Hallo,

Blei-Akkus sind in allen Fahrzeugen verbaut, weil nur sie über die notwendige Kurzschlussfestigkeit beim Starten verfügen.
Sie unterscheiden sich in normale Blei-Akkus, bei denen man den Säurestand kontrollieren und gfs. mit dest. Wasser nachfüllen muss, wartungsfreien Blei-Akkus, welche vollkommen verschlossen sind und nicht kontrolliert werden müssen und Blei-Gel-Akkus, welche auch verschlossen und wartungsfrei sind. Bei letzteren ist das Elektrolyt (also die Säure) eingedickt, diese können lageunabhängig eingebaut werden und sind am teuersten.

Ich habe auch schon gehört, dass bei den 50ccm-Rollern aus Kostengründen nur die normalen Blei-Akkus verbaut werden.
Bei meiner GTS 300 ist serienmäßig ein wartungsfreier Akkus drin, bei der S 50 von meinem Sohn ein normaler.

Im normalen Fahrbetrieb ist ein zusätzliches Laden nicht erforderlich, weil der Akku ständig nachgeladen wird. Wenn der Roller z.B. über den Winter stillgelegt wird, sollte etwa alle 6-8 Wochen nachgeladen werden. Dazu gilt die Regel, dass der Ladestrom etwa 1/10 der Kapazität betragen soll und 10h geladen wird. Beispiel: Hat der Akku eine Kapazität von 10 Ah, beträgt der Ladestrom 1 A. Kann das Ladegerät mit höherem Strom laden (z.B. 3 A) verringert sich die Ladezeit entsprechend. Für Laien eignen sich automatische Ladegeräte, z.B. von Polo.

Der Schlauch ist tatsächlich dafür da, um überschüssige Säure nach außen abzuleiten, wenn der Akku zu warm wird oder der Roller auf der Seite liegt. Letzteres will natürlich keiner hoffen.

Grundsätzlich solltest Du dir aber keine Gedanken darüber machen, dass bei Deinem Roller nun ein normaler Blei-Akku verbaut wurde. Du musst eben nur ein wenig acht auf den Akku geben.

Gruß

Wikinger

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kasonova
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Re: Frage an `Batterieexperten`

#3 Beitrag von kasonova » Sa 18. Jun 2011, 08:47

Jau alles richtig, aber zwei Sachen noch, im Winter wenn der Roller nicht bewegt wird, sollte die Batterie an einem frostfreien Platz stehen. Wenn das nicht möglich ist, die Batterie ausbauen. Um die Erhaltung der der Batterie kümmert sich am besten und auch noch selbstständig ein Batterie-Ladege​rät der Firma SAITO (ProCharger). Die Batterie kann dabei eingebaut bleiben. An deiner Stelle würde ich aber doch bei Gelegenheit auf eine "wartungsfreie" will sagen komplett geschlossene wechseln. Denn aus dem Schlauch kommen Säuredämpfe und das kann zu schönen Roststelle führen. Eine Gelbatterie ist nicht erforderlich, da Du deinen Roller meistens aufrecht betreibst und nicht liegend.

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Re: Frage an `Batterieexperten`

#4 Beitrag von gina.lastrada » Sa 18. Jun 2011, 11:54

Danke an Euch, für die schnellen und aussagekräftigen Antworten auf meine Frage :genau:


Gruß
Ralf
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derGraueHase
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Re: Frage an `Batterieexperten`

#5 Beitrag von derGraueHase » Sa 18. Jun 2011, 12:26

kasonova hat geschrieben:im Winter wenn der Roller nicht bewegt wird, sollte die Batterie an einem frostfreien Platz stehen. Wenn das nicht möglich ist, die Batterie ausbauen. Um die Erhaltung der der Batterie kümmert sich am besten und auch noch selbstständig ein Batterie-Ladege​rät
Ist nicht unbedingt nötig. Eine voll geladener Bleiakku, egal welche Bauart, hält auch strengen Frost aus. Die Selbstentladung ist dann sogar besonders gering. 5 Monate Winterschlaf ohne Ausbau und ohne Nachladen (und ohne Startversuch zwischendurch!) waren bei mir noch nie ein Problem. Die geringere Kapazität während des Frosts ist nur vorübergehend, sie nimmt bei Erwärmung wieder zu.

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Re: Frage an `Batterieexperten`

#6 Beitrag von hansP » Sa 18. Jun 2011, 22:38

Hallo,
alles richtig; zwei Dinge fallen mir ein, wenn stille verbraucher da sind wie wegfahrsperre/alarmanlage /Uhr dann ist im Winter nachladen manchmal nötig. Und wenn Schlauch dann Säureakku ----> Wasser prüfen auffüllen; aber nicht zuviel denn es wird zwar Wasser "verbraucht" und Säure bleibt; Dichteschwankung zwischen vollem und leerem Akku aber bei Überfüllung und ggf. aus/überlaufen fehlt dann irgendwann Säure und damit Kapzität also nie zuviel Wasser weils lästig ist einfüllen.....
gruß hans

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Re: Frage an `Batterieexperten`

#7 Beitrag von cs_1020 » Mi 29. Jun 2011, 15:09

Hi Leute,

nachdem ich aktuell ebenfalls mit einem Batterieproblem kämpfe bin ich nun etwas verwirrt was die Unterschiede der einzelnen Batterien gibt, soweit ich das verstanden habe gibt es

-) säure-battieren, wartungsfrei, geschlossen, ohne schlauch und auch kein dest. wasser nachfüllbar
-) säure-battieren, nicht wartungsfrei, mit schlauch und vorrichtung zum nachfüllen des dest. wassers
-) gel-batterien, die jetzt mal außen vor sind

nun zu meinem paradoxon, wenn ich mir jetzt meine batterie anschau kann ich lediglich den schlauch für das abführen der flüssigkeit erkennen, no na - hab sie ja auch selbst ausgebaut und den schlauch abgeklemmt. aber wo bitteschön kann ich da jetzt dest. wasser nachfüllen bzw. sollte es da nicht auch einen indikator zum kontrollieren des füllstands geben.....

I'm confused.....

danke für eure hilfe
lg
chris
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Re: Frage an `Batterieexperten`

#8 Beitrag von ..:Dude:.. » Mi 29. Jun 2011, 15:14

Na diese 6 Deckelchen zum Abschrauben! Füllstand siehst ja von außen durch, wo das Wasser pro Kammer steht.
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Re: Frage an `Batterieexperten`

#9 Beitrag von Marathon69 » Mi 29. Jun 2011, 15:56

Auf der Seite der Batterie (weiß, durchsichtig) meine ich auch eine Markierung in gelb zu sehen: min/max für das destilierte Wasser.
Noch ein Tipp: beim Aufladen der Batterie die Deckel immer abmachen!!!
Früher war mehr Lambretta!
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Re: Frage an `Batterieexperten`

#10 Beitrag von cs_1020 » Mi 29. Jun 2011, 16:50

alles klar, vielen dank - da habt ihr mir schon geholfen ;-)

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Re: Frage an `Batterieexperten`

#11 Beitrag von Vilstaler » Mo 30. Nov 2015, 19:55

Bitte bei den 6 Stck. Schraubverschlüssen keinen Gewaltsakt draus machen sonst drehst die beim Eindrehen schnell ab und dann hast das Gewindestück in der Batteriekammer herumschwimmen. Sowas ist mir schon passiert... o.k.,- Stahlbauer haben ja nen anderen Griff - vielleicht lag´s daran :)
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Re: Frage an `Batterieexperten`

#12 Beitrag von kölle-st18 » Mo 30. Nov 2015, 20:05

Stell die Batterie in einen trockenen frostfreien Raum und kauf dir ein gutes Ladegerät mein Tip wäre eines von CTEK
dieses gibt es in verschiedenen Leistungsklassen. Vor dem Anschliessen den Säurestand prüfen gegebenenfalls korrigieren.
Die Zellenstopfen lösen und das Ladegerät RICHTIG GEPOLT anschliessen. Die meisten Ladegeräte sind zwar verpolungssicher und zeigen bei Verpolung eine Fehlermeldung an.
Die ängstlichen unter uns, stellen Batterie und Ladegerät noch auf eine feuerfeste Unterlage.
Die CTEK Geräte sind zwar nicht die billigsten aber meines Erachtens sind es die Besten. Viele PKW Hersteller verkaufen unter ihrem Namen auch diese Geräte (ist CTEK drin aber BMW, Porsche, Mercedes u.s.w. steht drauf).
Ist gut angelegtes Geld und du kannst es auch (je nachdem welches du nimmst) auch fürs Auto verwendbar.
Bei Bauhaus gibt es die Geräte in der Marineabteilung.
L.G. Harald

P.S. ich bin kein Bauhaus Mitarbeiter - ich hab meines nur dort gekauft
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Wer nach meinen Beiträgen vorgeht, macht dies ausdrücklich auf eigene Gefahr.
Wartung und Reparaturen besonders an Bremssystem,
Fahrwerk sollten ohnehin nur in einer Fachwerkstatt durchgeführt werden.

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Re: Frage an `Batterieexperten`

#13 Beitrag von RWBrf » Di 1. Dez 2015, 09:18

kölle-st18 hat geschrieben:...
Die ängstlichen unter uns, stellen Batterie und Ladegerät noch auf eine feuerfeste Unterlage.
...
Beim Laden solcher Batterien entsteht i.d.R. Knallgas.
Der Kluge läßt sich belehren, der Unkluge weiß alles besser.

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Re: Frage an `Batterieexperten`

#14 Beitrag von Vilstaler » Di 1. Dez 2015, 09:34

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;) Kleines Scherzchen war
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Re: Frage an `Batterieexperten`

#15 Beitrag von kölle-st18 » Di 1. Dez 2015, 14:35

RWBrf hat geschrieben:
kölle-st18 hat geschrieben:...
Die ängstlichen unter uns, stellen Batterie und Ladegerät noch auf eine feuerfeste Unterlage.
...
Beim Laden solcher Batterien entsteht i.d.R. Knallgas.
Wer braucht schon Knallgas ==> es sei denn - es ist Sylvester. :mrgreen:
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