Fahrbericht über Dr. Pulley Vielecke (Rollen) in Vespa S 125

Karosserie-Umbauten / Motor-Tuning!
Antworten
Nachricht
Autor
Benutzeravatar
Mac-Vesp
Beiträge: 1527
Registriert: Mo 15. Jun 2009, 11:01
Vespa: S125/Ducati M1000
Land: Deutschland/Bayern
Wohnort: München, Maxvorstadt

Re: Fahrbericht über Dr. Pulley Vielecke (Rollen) in Vespa S

#121 Beitrag von Mac-Vesp » Do 1. Nov 2012, 13:42

Kanaldeckel hat geschrieben:
Mac-Vesp hat geschrieben:............ wenn mein prähistorisches Handy, Marke Sony-Ericsson 750i die Sache beherrscht, dann gerne. Wetter ist aber grad nicht der Hit, also ob's heute was wird
.
Kanaldeckel hat geschrieben:Wichtig wäre, wenn du eine hohe Qualität einstellst, wenn das geht. Und wenn's später kommt, macht's auch nichts

Die Gegendruckfeder ist nur die Gegenkraft zu den Gewichten, sie drückt die Rollengewichte wieder zurück. (ja, wenn man vom Gas geht) Aber der Torque Server, der die Last im Antriebsstrang misst, wirkt über die Drehbewegung ebenfalls auf die Rollen. (wenn's so sein sollte, dann auch nur, wenn man vom Gas geht) Erst damit hat man das zweidimensionale Verhalten der Variomatik, weil einerseits die Motordrehzahl und die Last auf die Übersetzung wirken.(ja, beides beeinflusst die Drehzahl)

Wäre nur die Motordrehzahl das steuernde Glied, hätte die Variomatik im Regelbereich eine lineare Übersetzung: 30km/h => 4000 U/min und 40km/h => 4500 U/min und 60km/h => 5000 U/min usw., egal ob bergauf oder bergab, egal wieviel man Gas gibt. (richtig)

Aber zusammen mit der Last im Antriebsstrang ergibt sich nun das zweidimensionale Schaltbild,
30km/h => 4000 U/min aber auch 30km/h => 5000 U/min, je nachdem ob bergauf, bergab oder viel oder wenig Gas. (stimmt, habe ich ja auch so "erfahren") Diese Last wird durch den Torque Server gemessen (der Riemen zwängt sich bei Last stärker zwischen die hinteren Riemenscheiben hinein und drückt diese weiter auseinander) (das würde aber einem kontraproduktiven Hochschalten gleichkommen) und per Riemen an die Rollengewichte weitergegeben, die sich daraufhin bewegen und "schalten". (wenn Riemen hinten ganz innen, dann Riemen vorn ganz außen und deshalb keine Einflussmöglichkeit auf den Abstand der treibenden Riemenscheibe)

In deinem Fall sind die Rollen aber schon ganz ausgefahren, dennoch kann sich der Riemen noch etwas zwischen die hinteren Riemenscheiben zwängen (und welche Kraft soll das sein, wenn die Rollen schon ganz außen sind?)und stellt so eine kürzere Übersetzung her - so sehe ich das von dir Beschriebene.(wie erwähnt, Riemen kupplungsseitig ganz innen heißt, hohe Übersetzung)


Hi, das was Du oben schreibst ist richtig und das ist mir auch klar. Der Drehmoment-Wandler/Torque-Drive hat Einfluss auf die gewählte Übersetzung und das äußert sich mit verschiedenen Drehzahlen auch bei gleicher Geschwindigkeit - je nach Last. Aber, wie macht der das???

Fakt ist, der Riemen dehnt sich nicht. Was vorne an Umfang größer wird (Gas geben), muss hinten kleiner werden. Die Fliehkräfte, die in der treibenden Riemenscheibe walten, ziehen den Riemen in der getriebenen Riemenscheibe nach innen. Im lastlosen Zustand (Gas weg) wird die Gegendruckfeder und von mir aus auch der Torque-Drive die getriebene Riemenscheibe zusammendrücken und somit den Riemen in der treibenden Riemenscheibe nach innen ziehen.

So, und jetzt brauch' ich bitte eine technische Erklärung dafür, wie das drehmomentabhängig funktionieren soll. Dass es so ist, ist klar. Bin schon ständig am googeln, find' aber leider keine Funktionsbeschreibung.

Wie gesagt, es wäre ja mit einem "Hochschalten" mit einhergehender Drehzahlminderung zu vergleichen, wenn sich der Riemen tatsächlich noch torque-bedingt weiter zwischen die Riemenscheiben zwängen würde. Dieser Umstand erklärt vielleicht mein "Schongang-Phänomen"
Der Torque-Drive muss doch eher verhindern, dass bei immer weiter steigender Last der Riemen kupplungsseitig ganz innen zu liegen kommt.

Na ja, irgendwann werde ich schon eine technische Erklärung finden

PS: TESTFAHRT höchstwahrscheinlich morgen, das Wetter soll besser werden :elefant:

Gruß
Hannes
Wenn man einen falschen Weg einschlägt, verirrt man sich umso mehr, je schneller man geht.

Benutzeravatar
Kanaldeckel
Beiträge: 1378
Registriert: So 28. Jun 2009, 12:02
Vespa: GTS 125
Land: Lower-Austria

Re: Fahrbericht über Dr. Pulley Vielecke (Rollen) in Vespa S

#122 Beitrag von Kanaldeckel » Do 1. Nov 2012, 15:01

Die gesuchte Komponente ist vermutlich die Riemenspannung. Bei den 250er und 300er ist ja zwischen den vorderen und hinteren Riemenscheiben noch die Führungsrolle. Das zeigt, dass der Riemen nicht immer gespannt bleibt sondern auch umherschlagen kann. Das tut er beispielsweise dann, wenn er bei beiden Riemenscheiben etwas zu weit innen läuft. Dabei ist der Riemen oben auf Zug und unten locker und schlägt um sich. Das sieht man auch an den Schwärzungen am Gehäuse, die überwiegend unten auftreten - der Riemen schlägt dort gerne an, während oben die Kraft übertragen wird und der Riemen straff ist. Somit dehnt sich der Riemen zwar nicht, aber er kann sich "zusammenziehen".

Bei deinem Kuriosum sehe ich das so: Beim starken Beschleunigen steht der Riemen oben unter starker Last und zwickt sich aufgrund der Zugkraft hinten in die Riemenscheiben rein. Damit geben die Riemenscheiben den Riemen nun etwas Spiel und er krümmt sich unten leicht nach oben durch oder schlägt umher. Durch das laufende Beschleunigen fliehen die Rollen nach aussen und zwicken den Riemen umso stärker zwischen den Riemenscheiben ein (=normales Schalten) aber die große Last zwickt ihn noch etwas stärker ein. Wenn endlich die 110 km/h erreicht sind, verringert sich die Last etwas, denn jetzt fällt das Beschleunigen weg und der Riemen kann bei den hinteren Riemenscheiben wieder weiter nach aussen wandern, sodass der Riemen unten nicht mehr schlägt. Und genau das bewirkt dann die Drehzahlabsenkung.

Wiederholung:
Zustand 1: Rollen außen und Riemen hinten normal weit drinnen, wenn normale Last. -> 7000 U/min
Zustand 2: Rollen außen und Riemen hinten ein Stück weiter drinnen, wenn große Last. -> 8000 U/min

Das alles ist aber meine Meinung bzw. verstehe ich so die Variomatik und den Torque Server. Belegen kann ich es nicht.

Kanaldeckel
Bild Bild Bild Bild Bild Bild Bild Bild Bild Bild

Benutzeravatar
Mac-Vesp
Beiträge: 1527
Registriert: Mo 15. Jun 2009, 11:01
Vespa: S125/Ducati M1000
Land: Deutschland/Bayern
Wohnort: München, Maxvorstadt

Re: Fahrbericht über Dr. Pulley Vielecke (Rollen) in Vespa S

#123 Beitrag von Mac-Vesp » Do 1. Nov 2012, 16:09

Interessante Theorie mit der Riemenspannung :roll:
Was verstehst Du eigentlich unter Torque-Server? Ich kenne Torque-Driver, bzw. Drehmoment-Wandler.

Wie wird die Last gemessen, es ist ja keinerlei Elektronik daran beteiligt?

Meiner Meinung nach ist es nur die Drehzahlsenkung, die z.B. mit einer Bergfahrt im ersten Moment einhergeht. Das hat wiederum ein Abnehmen der Zentrifugalkraft im Rollenkäfig zur Folge, was dann der Gegendruckfeder die "Oberhand" für Übersetzungsänderungen in den Riemenscheiben gibt. Die kupplungseitigen Scheiben werden zusammengedrückt, der Riemen im Variator wird nach innen gezogen, sprich es wird "runterschaltet" Je abgestimmter das Zusammenspiel zwischen Zentrifugalkraft der Rollen und Gegendruckkraft der Feder ist, umso mehr kann ich mich z.B. bei immer steiler werdenden Bergpassagen an einem gleichbleibenden Drehzahlniveau bei nachlassender Geschwindigkeit erfreuen.

Wer "misst" die Last?

Ist es womöglich die Wandlerscheibe, die beim Auseinanderspreizen eine leichte Drehbewegung vollzieht?
Kupplungsseitig haben wir eine Riemen- und eine Wandlerscheibe. Die Wandlerscheibe hat Nuten, bei Tuningscheiben gibt's sogar Nuten mit verschiedenen Winkeln, bei denen ausgesucht werden kann, welche man benutzen will. Je nach Winkel, drückt die Gegendruckfeder entweder "mehr direkt" oder "weniger direkt" auf die Riemenscheibe. Wäre die Nut z.B. axial (0 Grad), wirkt die Federkraft zu 100% direkt, d.h. die Wandlerscheibe wäre nicht mehr mal drehbar. Eine radiale (90 Grad) Nut würde die Gegendruckfeder ganz außer Kraft setzen. Im Video wird von 38 Grad (seriennah) und 36 Grad (Tuning) gesprochen und stellt wohl das Ideale dar.

http://www.youtube.com/watch?v=kn8U_fTwqXQ

Das Thema bleibt spannend :idea: Wer weiß Bescheid :?:

Gruß in die Runde
Mac-Vesp
Wenn man einen falschen Weg einschlägt, verirrt man sich umso mehr, je schneller man geht.

Benutzeravatar
Kanaldeckel
Beiträge: 1378
Registriert: So 28. Jun 2009, 12:02
Vespa: GTS 125
Land: Lower-Austria

Re: Fahrbericht über Dr. Pulley Vielecke (Rollen) in Vespa S

#124 Beitrag von Kanaldeckel » Do 1. Nov 2012, 17:48

Mac-Vesp hat geschrieben:Interessante Theorie mit der Riemenspannung :roll:
Was verstehst Du eigentlich unter Torque-Server? Ich kenne Torque-Driver, bzw. Drehmoment-Wandler.
Das ist alles das selbe, Piaggio nennt es Torque Server, Malossi hat den Torque Driver als Alternative.

Kanaldeckel
Bild Bild Bild Bild Bild Bild Bild Bild Bild Bild

Benutzeravatar
Mac-Vesp
Beiträge: 1527
Registriert: Mo 15. Jun 2009, 11:01
Vespa: S125/Ducati M1000
Land: Deutschland/Bayern
Wohnort: München, Maxvorstadt

Re: Fahrbericht über Dr. Pulley Vielecke (Rollen) in Vespa S

#125 Beitrag von Mac-Vesp » Fr 2. Nov 2012, 08:53

Kanaldeckel hat geschrieben: . . . Durch das laufende Beschleunigen fliehen die Rollen nach aussen und zwicken den Riemen umso stärker zwischen den Riemenscheiben ein (=normales Schalten) aber die große Last zwickt ihn noch etwas stärker ein. ???Wenn endlich die 110 km/h erreicht sind, verringert sich die Last etwas???, denn jetzt fällt das Beschleunigen weg und der Riemen kann bei den hinteren Riemenscheiben wieder weiter nach aussen wandern, sodass der Riemen unten nicht mehr schlägt. Und genau das bewirkt dann die Drehzahlabsenkung . . .
Hi,
das glaube ich nicht, für mich stellt das Vollgasfahren sogar die absolute Hochlast dar, die Öltemperatur ist z.B. bei Vollgasfahrten um einiges höher als beim Bergpassfahren (habe ich getestet)

Nochmal auf mein Kuriosium zu kommen, betreffend der plötzlich auftretenden Drehzahlminderung von ca. 8000 auf ca. 7000 1/min. bei Autobahn-Top-Speed.
Deine Theorie passt irgendwie nicht. Bleibt eigentlich nur ein defekter Drehzahlmesser .....

.... oder - jetzt kommt's - die Pulleynasen drücken am Ende der Kulissenbahn bekannterweise die Vario weiter zusammen (kein mechanischer Anschlag in der Vario, bzw. noch nicht erreicht), die Übersetzung wird größer, mein schwachbrüstiges Triebwerk kann das nicht in gesteigertes Tempo umsetzen und senkt stattdessen die Drehzahl. Diese technische Erklärung würde zumindest zum Erlebten passen, ob's so ist :unwissend:
Eine etwas härtere, bzw. neue Gegendruckfeder würde dieses Verhalten wahrscheinlich eliminieren.


Was immer noch einer technischen Erklärung bedarf, ist das drehmoment-/lastabhängige Schaltverhalten des vespaspezifischen Drehmoment-Wandlers. (60 km/h bei 6000 1/min. aber auch 40 km/h bei 6000 1/min) Was bewirken die Nuten in der Wandlerscheibe, was die verschiedenen Winkel der Nuten und hängt die Sache überhaupt mit der drehbaren Wandlerscheibe zusammen? Was z.B. wäre, wenn die kupplungsseitige Wandlerscheibe, wie die Vario auch, lediglich axial verschiebbar wäre?
Vielleicht sollte man die Frage mal allgemein stellen, weil diesen Torque-Drive haben ja nicht nur die S/LX'n

So langsam werde ich ich meine Sachen für die Testfahrt packen (Digi-Cam, Handy, Drehzahlmesser). Bin gespannt, ob das Kuriosium nochmal auftritt.

Gruß
Hannes
Wenn man einen falschen Weg einschlägt, verirrt man sich umso mehr, je schneller man geht.

Benutzeravatar
Mac-Vesp
Beiträge: 1527
Registriert: Mo 15. Jun 2009, 11:01
Vespa: S125/Ducati M1000
Land: Deutschland/Bayern
Wohnort: München, Maxvorstadt

Re: Fahrbericht über Dr. Pulley Vielecke (Rollen) in Vespa S

#126 Beitrag von Mac-Vesp » Fr 2. Nov 2012, 09:48

So, habe nun die Frage unter Vespa-allgemein eingestellt.

http://www.vespaforum.de/viewtopic.php?f=4&t=20226

auf eine technische Erklärung hoffend
Mac-Vesp
Wenn man einen falschen Weg einschlägt, verirrt man sich umso mehr, je schneller man geht.

Benutzeravatar
Kanaldeckel
Beiträge: 1378
Registriert: So 28. Jun 2009, 12:02
Vespa: GTS 125
Land: Lower-Austria

Re: Fahrbericht über Dr. Pulley Vielecke (Rollen) in Vespa S

#127 Beitrag von Kanaldeckel » Fr 2. Nov 2012, 13:26

Mac-Vesp hat geschrieben:für mich stellt das Vollgasfahren sogar die absolute Hochlast dar, die Öltemperatur ist z.B. bei Vollgasfahrten um einiges höher als beim Bergpassfahren (habe ich getestet)
Wie kann man Last bzw. Fahrwiderstand besser erfassen?
Wenn man von 88 auf 90 km/h beschleunigt, ist mehr Last da aus bei konstant 90, meine ich. Nur kann man das kaum messen, weil es sehr kurz dauert.
Ob man das mit dem Bergpassfahren vergleichen kann? Denn am steilen Berg hast du ja maximal die Beschleunigungsdrehzahl, die 2000 u/min unter der Maximaldrehzahl ist.
Mac-Vesp hat geschrieben:.... oder - jetzt kommt's - die Pulleynasen drücken am Ende der Kulissenbahn bekannterweise die Vario weiter zusammen (kein mechanischer Anschlag in der Vario, bzw. noch nicht erreicht), die Übersetzung wird größer, mein schwachbrüstiges Triebwerk kann das nicht in gesteigertes Tempo umsetzen und senkt stattdessen die Drehzahl. Diese technische Erklärung würde zumindest zum Erlebten passen, ob's so ist :unwissend:
Das würde bedeuten, dass deine Übersetzung zu lang ist, aber dann senkt sich die Drehzahl nicht von 8000 auf 7000 U/min sondern kommt gar nicht erst auf 8000.
Mac-Vesp hat geschrieben: Was immer noch einer technischen Erklärung bedarf, ist das drehmoment-/lastabhängige Schaltverhalten des vespaspezifischen Drehmoment-Wandlers. (60 km/h bei 6000 1/min. aber auch 40 km/h bei 6000 1/min) Was bewirken die Nuten in der Wandlerscheibe, was die verschiedenen Winkel der Nuten und hängt die Sache überhaupt mit der drehbaren Wandlerscheibe zusammen? Was z.B. wäre, wenn die kupplungsseitige Wandlerscheibe, wie die Vario auch, lediglich axial verschiebbar wäre?
Vielleicht hilft es, einmal ohne Rollen zu fahren. Damit hat man garantiert immer die kürzeste Übersetzung und alles, was nicht linear ist, wird zwangsläufig über den Wandler bewirkt. Beim Wandler liegt der Riemen ganz aussen und da sollte der Effekt des Wandlers am besten sichtbar sein.

Zweitens habe ich mir auch überlegt, einmal ohne Variodeckel zu fahren. Vorne für den Startermotor und hinten für die Getriebewelle braucht man zwar ein Lager, aber das kann auch ein zersägter Variodeckel übernehmen - im mittleren Bereich hätte man freie Sicht.

Den Wandler kann man ja leider nicht irgendwie fixieren, glaube ich. Aber man kann ihn ausser Kraft setzen, wenn man die Vespa aufbockt. Da liegt dann keine Last an (nur die leere Radbewegung, die ist vernachlässigbar) und man hat rein den Effekt der Rollen: Bereits 4000 u/min genügen, dass die Rollen ganz nach aussen fliehen. Wenn man dazu bremst, wird Fahrwiderstand simuliert und die Übersetzung wird wieder kürzer.

Kanaldeckel
Bild Bild Bild Bild Bild Bild Bild Bild Bild Bild

Benutzeravatar
Mac-Vesp
Beiträge: 1527
Registriert: Mo 15. Jun 2009, 11:01
Vespa: S125/Ducati M1000
Land: Deutschland/Bayern
Wohnort: München, Maxvorstadt

Re: Fahrbericht über Dr. Pulley Vielecke (Rollen) in Vespa S

#128 Beitrag von Mac-Vesp » Fr 2. Nov 2012, 17:10

Mac-Vesp hat geschrieben: .... oder - jetzt kommt's - die Pulleynasen drücken am Ende der Kulissenbahn bekannterweise die Vario weiter zusammen (kein mechanischer Anschlag in der Vario, bzw. noch nicht erreicht), die Übersetzung wird größer, mein schwachbrüstiges Triebwerk kann das nicht in gesteigertes Tempo umsetzen und senkt stattdessen die Drehzahl. Diese technische Erklärung würde zumindest zum Erlebten passen, ob's so ist :unwissend: ....
Ursache gefunden :elefant: DER DREHZAHLMESSER IST DER ÜBELTÄTER


Leider hört das Drehzahlmessgerät bei der 1-Zylinder-4Takt-Einstellung genau bei 8170 1/min. das Rechnen auf. Egal, ob man nun einen 2-Zylinder-4Takt, oder einen 3-Zylinder-2Takt oder sonst was einstellt, er kann schlicht weg nicht mehr als 8170 Impulse verarbeiten :evil:

Wenn das Teil dann wenigstens ERROR anzeigen würde, dann wüsste man Bescheid. Aber, dass er dann einfach kleinere Werte anzeigt, führt einen - wie jetzt gehabt - voll auf dubiose Theorien.

Ok, aber so ist das kuriose Schongangverhalten wenigstens mal vom Tisch :genau:


Ich habe heute diverse Testfahrten mit Bildern, Videos und Tonaufnahmen durchgeführt. Das muss ich erst alles sortieren und stell's dann rein.

@Kanaldeckel: schick' mir mal eine PN mit Deiner e-mail-Adresse. Habe Sounddateien für Dich, auf denen ich allerdings nur Motorgejaule höre. Muss nur noch checken, wie ich die Dateien vom Handy hole und dann muss ich noch Zeit finden, das alles zu erledigen.

Einstweilen mal tschüss
Gruß
Hannes
Wenn man einen falschen Weg einschlägt, verirrt man sich umso mehr, je schneller man geht.

Benutzeravatar
Kanaldeckel
Beiträge: 1378
Registriert: So 28. Jun 2009, 12:02
Vespa: GTS 125
Land: Lower-Austria

Re: Fahrbericht über Dr. Pulley Vielecke (Rollen) in Vespa S

#129 Beitrag von Kanaldeckel » Fr 2. Nov 2012, 17:35

Verflixter Drehzahlmesser!
Ich bin schon gespannt, was da kommt.

Kanaldeckel
Bild Bild Bild Bild Bild Bild Bild Bild Bild Bild

Benutzeravatar
Mac-Vesp
Beiträge: 1527
Registriert: Mo 15. Jun 2009, 11:01
Vespa: S125/Ducati M1000
Land: Deutschland/Bayern
Wohnort: München, Maxvorstadt

Re: Fahrbericht über Dr. Pulley Vielecke (Rollen) in Vespa S

#130 Beitrag von Mac-Vesp » Fr 2. Nov 2012, 23:31

Kanaldeckel hat geschrieben:Verflixter Drehzahlmesser!
Ich bin schon gespannt, was da kommt.

Kanaldeckel
Hi,
ja, ja, der verflixte Drehzahlmesser. Auf was für Ideen der einen mit seinen falschen Werten bringt :roll: :roll: :roll:
Na gut, der wurde wohl eher für das schnelle induktive Überprüfen von Drehzahlen bei PKW's entwickelt.
Im "Torque-Thread" unter Vespa-Allgemein geht's schon heiß her. Tolle Beiträge :klatschen:

Danke für Deine Private Message, bei Gelegenheit mail ich Dir die Aufnahmen. Dann kannst ja mal schauen, ob Deine Akkustik-Messsung ähnliche Drehzahl-Daten liefert wie mein "verflixter Drehzahlmesser"

Gute Nacht wünscht
Mac-Vesp

Gruß
Hannes
Wenn man einen falschen Weg einschlägt, verirrt man sich umso mehr, je schneller man geht.

Benutzeravatar
Mac-Vesp
Beiträge: 1527
Registriert: Mo 15. Jun 2009, 11:01
Vespa: S125/Ducati M1000
Land: Deutschland/Bayern
Wohnort: München, Maxvorstadt

Re: Fahrbericht über Dr. Pulley Vielecke (Rollen) in Vespa S

#131 Beitrag von Mac-Vesp » Sa 3. Nov 2012, 01:27

Hallo Forums-Freunde,

ich war mal wieder im Auftrag der Wissenschaft unterwegs :mrgreen: :mrgreen: :mrgreen:

Auf den eingestellten Bildern kann man sehr schön erkennen, wie die Variomatik zusammen mit der Wandlerscheibe auf der Kupplung lastabhängig die Drehzahl regelt. Es gibt kein lineares Verhältnis zwischen Drehzahl und Geschwindigkeit.

Warum das so ist, wird hier erklärt (DAS WORT ZUM SONNTAG) http://www.vespaforum.de/viewtopic.php? ... 6&start=15

Noch präziser wären die Ergebnisse gewesen, wenn der Berg entweder steiler, oder aber meine Vespe schwächer wäre. Dann hätte man genau sehen können, wie die Drehzahl gleich bleibt, aber die Geschwindigkeit abfällt. Ich habe eine "schwache Vespa" mal versucht, mit Halbgas nachzustellen, aber das ergibt keine eindeutigen Werte, da die Rollen solange sie nicht am Endanschlag sind, machen was sie wollen :shock:

Mit der Wahl meiner Variogewichte - es sind die 8-Gramm-Pulley-Vielecke vebaut - kann ich zufrieden sein. Bei Volllast (Vollgasfahrten am Berg) liegt die "Schaltdrehzahl" (7500 - 7600 1/min, auf den Fotos zu erkennen) genau im idealen, kräftigen Bereich zwischen dem maximalen Drehmoment (7250 1/min) und der maximalen Leistung (8250 1/min) :elefant:
8,7 Gramm haben die Original-Gewichte und verschieben den "Schaltvorgang" somit drehzahlmäßig nach vorn (wie weit, habe ich leider nicht getestet. Aber ich hatte Vmax-Einbußen bei Bergfahrten. Siehe auch ein paar Beiträge weiter vorn)
Ob jetzt noch leichtere Gewichte eine Leistungssteigerung bringen, ist fraglich. Würde die Vespa z.B. erst bei der max. Leistung "schalten", hätte man für das weitere, lineare Schnellerwerden durch Drehzahlerhöhung keine Reserven mehr.

Viel Spaß beim Studium der Bilder wünscht
Mac-Vesp


Das Testgelände

Bild
17%, aber nicht zum trinken

Bild
Ganz schön steil der Testberg

Bild
Die Testlandschaft 1

Bild
Die Testlandschaft 2

Bild
Hier wird der induktive Drehzahlmesser an die Zündspule angeschlossen

Bild
Das richtige Verhältnis eingestellt - 4Takt-Einzylinder- und schon passt es

Konstante Testfahrten mit 40/50/60/70 und 80 km/h auf ebener Strecke

Bild
Konstante Fahrt bei 40 km/h auf der Ebene, jedoch windig.

Bild
Konstante Fahrt bei 50 km/h auf der Ebene, jedoch windig.

Bild
Konstante Fahrt bei 60 km/h auf der Ebene, jedoch windig.

Bild
Konstante Fahrt bei 70 km/h auf der Ebene, jedoch windig.

Bild
Konstante Fahrt bei 80 km/h auf der Ebene, jedoch windig.

Testfahrt am Berg

Bild
Volles Gas beim Besteigen des 17-Prozenter 1

Bild
Volles Gas beim Besteigen des 17-Prozenter 2

Bild
Volles Gas beim Besteigen des 17-Prozenter 3

Bild
Volles Gas beim Besteigen des 17-Prozenter 4

Bild
Volles Gas beim Besteigen des 17-Prozenter 5

Bild
Volles Gas beim Besteigen des 17-Prozenter 6

Bild
Volles Gas beim Besteigen des 17-Prozenter 7

Bild
Volles Gas beim Besteigen des 17-Prozenter 8

Bild
Volles Gas beim Besteigen des 17-Prozenter 9
Wenn man einen falschen Weg einschlägt, verirrt man sich umso mehr, je schneller man geht.

Benutzeravatar
Mac-Vesp
Beiträge: 1527
Registriert: Mo 15. Jun 2009, 11:01
Vespa: S125/Ducati M1000
Land: Deutschland/Bayern
Wohnort: München, Maxvorstadt

Re: Fahrbericht über Dr. Pulley Vielecke (Rollen) in Vespa S

#132 Beitrag von Mac-Vesp » So 4. Nov 2012, 09:53

Guten Morgen,

Der Medien-Hoster "TinyPic" lässt sogar ein Video zu, ohne sich registrieren zu müssen :elefant:

Hier also die Bergfahrt, wenn gleich auch einhändig, zittrig, das eine Auge die Kamera, das andere den Straßenverlauf beobachtend :mrgreen:

View My Video (Dr.Pulley-Gewicht 8 Gramm)

Gruß
Hannes
Zuletzt geändert von Mac-Vesp am So 4. Nov 2012, 16:39, insgesamt 2-mal geändert.
Wenn man einen falschen Weg einschlägt, verirrt man sich umso mehr, je schneller man geht.

Benutzeravatar
Mac-Vesp
Beiträge: 1527
Registriert: Mo 15. Jun 2009, 11:01
Vespa: S125/Ducati M1000
Land: Deutschland/Bayern
Wohnort: München, Maxvorstadt

Re: Fahrbericht über Dr. Pulley Vielecke (Rollen) in Vespa S

#133 Beitrag von Mac-Vesp » So 4. Nov 2012, 16:30

Hallo Technik-Interessierte,

auch heute war wieder bestes Testwetter. Die Lebensgefährtin durfte in die Arbeit und Ihr Roller war somit frauchenlos. Was liegt da näher, als sich Ihre S125 auszuleihen und auf das gleiche Testgelände zu scheuchen.

Techische Angaben des Testobjekts:

Vespa S 125 mit Einspritzer (meine ist das Vergasermodell)
Rollengewicht: Originalbestückung, vermutlich 8,7 Gramm (meine hatte 8-Gramm-Pulleys)


Die gemessenen Werte sind auch auf die LX 125 i.e. zu übertragen, jedoch nicht auf die neuen S/LX 125 mit 3-Ventilmotor.

Interessanterweise funktionierte bei der Einspritz-Vespa mein Drehzahlmesser auch in Bereichen über 8170 1/min. Ich musste zwar ein falsches Verhältnis am Messer einstellen, dafür wurde aber bei Standgasdrehzahl die "Mondphase" anzeigt. Vielleicht haben die Vespen mit Einspritzung eine andere Zündanlage, ist ja auch egal!

Somit war es diesmal möglich, bei Vmax die erreichte Drehzahl zu ermitteln, die da lautet:

9300 1/min bei 115 km/h laut Tacho

Die originalen Rollen dürften bei ca. 6900 1/min das Ende der Kulissenbahnen erreicht haben, ab da steigt Drehzahl und Geschwindigkeit linear an. Dies deckt sich auch mit der "Schaltdrehzahl" bei Volllast, die so zwischen 6700 - 6900 1/min liegt.

Bei meiner S125, ohne i.e. lag die Schaltdrehzahl zwischen 7400 - 7600 1/min. Laut Tacho wurden ebenfalls 115 km/h erreicht, nur die Drehzahl zeigte mir der Drehzahlmesser nicht mehr an.

Das bedeutet, dass 700 Milligramm pro Rolle die Drehzahl um ca. 700 1/min. nach oben hievt. Ein Zehntel Gramm/Rolle also 100 Umdrehungen mehr.


Das Testgelände


Bild
Gleiche Testlandschaft, nur anderes Testobjekt

Konstante Testfahrten mit 40/50/60/70 und 80 km/h auf ebener Strecke


Bild
Konstante Fahrt bei 40 km/h auf der Ebene


Bild
Konstante Fahrt bei 50 km/h auf der Ebene


Bild
Konstante Fahrt bei 60 km/h auf der Ebene


Bild
Konstante Fahrt bei 70 km/h auf der Ebene

Bild
Konstante Fahrt bei 80 km/h auf der Ebene


Abschließend noch das Berg-Video: View My Video (Rollengewicht 8,7 Gramm)

Schönen Sonntag noch wünscht
Mac-Vesp
Zuletzt geändert von Mac-Vesp am So 4. Nov 2012, 16:46, insgesamt 1-mal geändert.
Wenn man einen falschen Weg einschlägt, verirrt man sich umso mehr, je schneller man geht.

Benutzeravatar
Kanaldeckel
Beiträge: 1378
Registriert: So 28. Jun 2009, 12:02
Vespa: GTS 125
Land: Lower-Austria

Re: Fahrbericht über Dr. Pulley Vielecke (Rollen) in Vespa S

#134 Beitrag von Kanaldeckel » So 4. Nov 2012, 16:44

Hallo Mac-Vesp,

die Qualität von deinen Aufnahmen war zwar nicht überragend, aber doch irgendwie noch brauchbar. Ich habe daraus die nachfolgenden Frequenzen sichtbar gemacht. Das flächenhafte Grün ist das Rauschen und die hellgrünen Streifen ist verstärktes Rauschen, das man dann als Motorlärm hört. Die y-Achse ist die Zeit und die x-Achse die Frequenz. 0,0 ist oben links. Man kann jeweils sehen, wie du angefahren und dann eine zeit lang mit konstanter Drehzahl gefahren bist. Dort habe ich gemessen und bin auf folgende Werte gekommen

40 km/h -> 5880 U/min
50 km/h -> 5940 U/min
60 km/h -> 6000 U/min
70 km/h -> 7080 U/min

Mit 80 km/h hat leider das Messgerät uberfordert, da stockt die Aufnahme hörbar und ich kann daher keine sinnvollen Werte angeben.

Dem gegenüber stelle ich die Werte aus deinen Fotos, die davon etwas abweichen
43 km/h -> 6334 U/min
52 km/h -> 6488 U/min
60 km/h -> 6770 U/min
69 km/h -> 7044 U/min
79 km/h -> 7344 U/min

Das erklärend könnte ich anführen, dass du für die Konstantfahrt mit 40 km/h zuerst mit 6600 U/min berschleunigt hast und dich dann langsam auf 5600 U/min fallen gelassen hast und dann die Drehzahl wieder leicht zunahm. Wann du das Foto geschossen hast, kann ich nicht sagen, jedenfalls waren es am Ende längere Zeit 5880 U/min.


Konstant 40 km/h:
Bild

Konstant 50 km/h:
Bild

Konstant 60 km/h:
Bild

Konstant 70 km/h:
Bild

Konstant 80 km/h:
Bild

Kanaldeckel
Bild Bild Bild Bild Bild Bild Bild Bild Bild Bild

Benutzeravatar
Mac-Vesp
Beiträge: 1527
Registriert: Mo 15. Jun 2009, 11:01
Vespa: S125/Ducati M1000
Land: Deutschland/Bayern
Wohnort: München, Maxvorstadt

Re: Fahrbericht über Dr. Pulley Vielecke (Rollen) in Vespa S

#135 Beitrag von Mac-Vesp » So 4. Nov 2012, 16:57

Aber hallo,

jetzt bin ich aber baff :klatschen: :klatschen: :klatschen:
Hätte nicht gedacht, dass es so gut funktioniert, anhand von "Motor- und sonstigem Lärm" doch aussagekräftige Daten zu bekommen, Respekt :genau:

PS: schon meine Testfahrt mit Frauchens i.e. gelesen? Schon wieder kurios, dass an dem Fahrzeug der Drehzahlmesser auch über 8170 1/min funktioniert.

Gruß
Hannes
Wenn man einen falschen Weg einschlägt, verirrt man sich umso mehr, je schneller man geht.

Antworten