Vespa 125 GT 125

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eisi04
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Vespa: 125 GT
Land: Österreich

Vespa 125 GT 125

#1 Beitrag von eisi04 » Mo 19. Jun 2017, 19:53

Hallo werte Forumsgemeinde!

Ich überlege schon länger, mir eine Vespa anzuschaffen. Leider fehlte bisher nach erledigtem Hausbau etwas das Kleingeld.. :-)
Nun bin ich über ein Modell gestoßen, dass mich optisch wirklich sehr anspricht und einfach nicht mehr loslässt.

Die Preise die hier bei uns in Österreich dafür bezahlt werden sind ja immens.. :-(oft bis zu tausend € mehr als bei euch in D )


https://cache.willhaben.at/mmo/3/207/61 ... 848068.jpg
https://cache.willhaben.at/mmo/3/207/61 ... 911659.jpg

Da ich auf dem Gebiet keine Erfahrung habe, wollte ich kurz um eure Einschätzung bitten, ob die Vespa euch überteuert vorkommt oder nicht...

Folgende Beschreibung ist dabei:

Kilometerstand
35.000
Erstzulassung
08.1967
Leistung (kW)
5
Hubraum (ccm)
125

Verkaufe Vespa GT 125 Bj.1967 Historische Zulassung ( Pickerl alle 2 Jahre )läuft noch bis 2018 , original Motor läuft super , guter Zustand wurde vor ca. 20 Jahren restauriert original Lack ist im Beinschildbereich freigelegt

Preislich liegt die Vespa bei 3.600€

Ich weiß, dass die Beschreibung nicht aussagefähig ist. Dennoch bitte ich euch um eure fachkundige Einschätzung bzw. Tipps worauf ich achten muss. Ich würde mir die Vespa evtl am Wochende vor Ort anschauen..


Danke für eure Hilfe!!

lg

andi

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Bergmond
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Re: Vespa 125 GT 125

#2 Beitrag von Bergmond » Di 20. Jun 2017, 10:28

Servus,

bei einem historischen Teil kann man m.E. keine Einschätzung ohne Besichtigung abgeben und selbst dann ist der Preis immer relativ zu sehen. Sie ist wert, was sie Dir wert ist - nicht mehr, nicht weniger. Bei dem Alter und Laufleistung musst Du immer mit Reparaturen rechnen, das versteht sich von selbst. Also hier zu raten ist ungemein schwer. Wenn Du Bock drauf hast und das Geld ausgeben willst - kaufen. Wenn es rein nach einem Gebrauchtwert geht, bist Du mit einer 125er der 300er neueren Baujahrs sicher besser bedient. Wesentliche Frage ist auch, ob Du ausreichende Schrauberkenntnisse hast - wenn nicht, wird's gerne teuer.

Viel Erfolg bei der Entscheidung und Grüße aus München
Andreas

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Red-V24
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Re: Vespa 125 GT 125

#3 Beitrag von Red-V24 » Di 20. Jun 2017, 11:26

So gerne ich Oldtimer habe, so wenig würde ich heute noch einmal einen Oldtimer fahren! Ich bin absolut kein Schrauber und dies ist die Crux bei der Geschichte. Wenn Du den Roller selbst reparieren und ggf. restaurieren kannst, weil Du vom Fach bist und das entsprechende Werkzeug hast, dann ist so ein alter Roller etwas für dich! Ansonsten würde ich die Finger davon lassen! Hast Du davon keine Ahnung, wird es schwierig! Viele Zweirad-Händler kennen sich nur noch mit der modernen Technik aus und haben zudem für alte Roller keine Ersatzteile im Lager. Auch haben diese Händler überhaupt keine Lust sich in die alte Technik einzudenken! Sie lehnen daher eine Reparaturannahme einfach ab! Da kann dann die Technik noch so simpel sein!
Ich hatte ein top-restaurierte Simson Schwalbe (praktisch im Neuzustand mit Simson Originalteilen aufgebaut) und wollte nur meine Speichenfelge zentrieren lassen. Zu diesem Zweck suchte ich einen großen BMW-/Piaggio/Vespa-Händler auf und fragte dort nach einem Termin. Ein Termin wurde abgelehnt mit der Begründung, dass ich dort hingehen sollte - wo die Schwalbe einst verkauft wurde (leider gab es die HO-Verkaufsorganisation der DDR seit mehr als 20 Jahre nicht mehr ;-)).

Für so eine alte Vespa brauchst Du einen Vespa-Händler, der diese alten Typen kennt und liebt! Doch so eine Werkstatt verlangt mit Recht ihr Geld - also alter Roller und billig ist nicht!

Solltest Du also kein Schrauber sein, fährst Du mit einer neuen Kymco Like (kommt jetzt sogar ganz neu raus) oder einer Piaggio Liberty billiger! Nicht für den Anfang, aber über einen längeren Zeitraum betrachtet! ............und bei 3600€ fehlt nicht mehr viel zu einer neuen Primavera 125 oder dem schönen Retro-Roller Peugeot Django....

weissbierjojo
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Re: Vespa 125 GT 125

#4 Beitrag von weissbierjojo » Di 20. Jun 2017, 22:56

servus Andi,
mmhhhh......Preise zwische 3,5 und 4 würde ich nur für Olack auxgeben. Bist du sicher dass das originale Aquamarina auch halbwegs erhalten da drunter liegt?
Im Olack und ohne Durchrostungen hätte ich jetzt gesagt passt.
Habe schon Freilegungsaktionen mit Abbeitzer und Aceton gemacht.....scheiss Arbeit aber lohnenswert.
Ich wirf mal 3,0 in den Raum wenn sonst alles passt.

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Re: Vespa 125 GT 125

#5 Beitrag von eisi04 » Mi 21. Jun 2017, 21:28

Danke schon mal für eure fachkundigen Antworten. Sie haben mir schon sehr weitergeholfen. Preislich ist es wirklich interessant, dass bei uns in Österreich alle Roller um einiges mehr kosten, als bei euch.. :-(
Aber ist ja bei den Autos auch so.. :-)

Ich werd mir noch mal alles gut durchdenken. Gerade der Input, dass ich eigentlich ein Schrauber sein soll, damit es sich lohnt, lässt mich sehr grübeln.. Das bin ich nämlich nicht..

lg

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Red-V24
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Re: Vespa 125 GT 125

#6 Beitrag von Red-V24 » Fr 23. Jun 2017, 13:34

Gut, dass Du darüber nachdenkst! Wäre für mich auch besser gewesen, statt blauäugig an die Sache heranzugehen...................

Daher vorher erkundigen:
Wer repariert eine alte Vespa und hat auch die notwendigen Teile?
Wie weit ist so ein Händler vom Heimatort entfernt?
Was macht man, wenn die Vespa nicht mehr will d.h. wie erfolgt der Transport zum Händler? (Ist ein Hänger vorhanden, hat das Auto eine Anhängerkupplung,....)
Wer kann die selbsttragende Karosserie der Vespa wieder instandsetzen (Bleche einschweißen, lackieren)? - falls es mal notwendig sein sollte....
Gibt es eine Interessengemeinschaft "Vespa-Oldies" mit Ansprechpartner in der Nähe? - dort kann man evtl. seltene Teile bekommen (Blechteile) - zumindest aber fachkundigen Rat.
Gibt es evtl. Nachbauteile für die alte Vespa - welche Qualität haben diese Teile und wie hoch sind die Kosten?

Auch muss man bedenken, dass Licht und Bremsen bei einem Oldi oft nicht mehr zeitgemäß sind. Der Original-Scheinwerfer meiner Schwalbe hat die Leuchtkraft eines Teelichtes. Nachts wurde man gesehen, sah aber selbst kaum etwas. Habe daraufhin den Roller auf 12 VAPE umgerüstet mit 12V Halogen-Scheinwerfer / Kostenpunkt ca. 300 Euro. Hinzu kam, dass die Bremsleistung der vorderen Trommelbremse nach heutigen Begriffen miserabel war! Dichter Stadtverkehr war praktisch kaum zu bewältigen, da spontane Autobremsungen immer mit einer Auffahrgefahr verbunden waren. Die Bremse der Schwalbe war aber O.K.; es war halt eine Trommelbremse aus den 60er Jahren für die 1960er Jahre. Von Heinkel Tourist Fahrern habe ich schon ähnliche Aussagen bezüglich der Bremsen vernommen! Die Vespa Bremsen aus dieser Zeit dürften also nicht viel besser sein................

Solche Dinge muss man beim Oldi einfach in Kauf nehmen können! Das Aussehen alleine bringt auf die Dauer nichts!

Gruß

Medley-Fahrer

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