ET4 ging während der Fahrt aus und startet nicht mehr

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Bwgeseke
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Re: ET4 ging während der Fahrt aus und startet nicht mehr

#31 Beitrag von Bwgeseke » Sa 27. Aug 2022, 06:03

Ich meinte den Ventildeckel. Im Werkstatthandbuch der ET4 ist das als Zylinderkopfabdeckung bezeichnet. Den hab ich mir beim Anziehen kaputt gebrochen, obwohl ich eigentlich schon ein komisches Gefühl mit der Dichtung hatte. Die Dichtung musst du sonst separat zu dem kompletten Dichtsatz bestellen, bei Sip ist aber angegeben bis zu welcher Fahrgestellnummer der Dichtsatz geeignet ist.

Bei Kleinanzeigen ist ein kompletter Zylinderkopf mit Kipphebeln und Nockenwelle und Ventilen für 49 Euro drin.

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mikesch
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Re: ET4 ging während der Fahrt aus und startet nicht mehr

#32 Beitrag von mikesch » Sa 27. Aug 2022, 08:38

Bwgeseke hat geschrieben:
Sa 27. Aug 2022, 06:03
...Ich meinte den Ventildeckel... Den hab ich mir beim Anziehen kaputt gebrochen...
Oh, das kannte ich noch nicht. Ich hatte auch immer nur die dünne Dichtung im Einsatz.
Sicher war beim aufsetzen der Luftspalt größer als 1mm.
Die 4 Schrauben werden oft viel zu stark angezogen, nach dem Motto viel hilft viel.
Ich glaube die sollen nur 12Nm.
Wenn dann noch ungleichmäßig, knack.
Verstehe.
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Re: ET4 ging während der Fahrt aus und startet nicht mehr

#33 Beitrag von Bwgeseke » Sa 27. Aug 2022, 09:34

Zu fest hab ich nicht angezogen, arbeite immer mit Drehmomentschlüssel und auch schrittweise erst ein bisschen und dann die anderen Schrauben. Der Spalt war sicherlich grösser aber ich dachte in meiner Naivität das zieht sich schon ….
Da bin ich aber auch nicht der einzige dem das passiert ist, irgendwo hab ich da schon von gelesen dass das öfter passiert. Weiß nicht mehr ob hier im Forum oder im Schneiderbuch. Aber leider erst nachdem es passiert ist :(

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Re: ET4 ging während der Fahrt aus und startet nicht mehr

#34 Beitrag von Rolando44 » Sa 27. Aug 2022, 13:13

Guter Hinweis, danke. Wie gesagt werde erst mal versuchen zu zerlegen und mir das Schadensbild ansehen.

Könntest du mir den link von ebay kleinanzeigen einmal per pn schicken? Ich habe gestern nämlich nichts gefunden

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Re: ET4 ging während der Fahrt aus und startet nicht mehr

#35 Beitrag von Bwgeseke » Sa 27. Aug 2022, 17:04

PN ist raus

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Re: ET4 ging während der Fahrt aus und startet nicht mehr

#36 Beitrag von Rolando44 » So 28. Aug 2022, 17:56

Perfekt, Dankeschön 😊

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Re: ET4 ging während der Fahrt aus und startet nicht mehr

#37 Beitrag von Rolando44 » Mi 7. Sep 2022, 19:59

Hallo zusammen, ich wollte euch mal über meine weiteren Schritte informieren: Ich hatte mir in der Zwischenzeit das Vespabuch bestellt und ich muss sagen, das ist wirklich sehr gut erklärt 8-) Weiterhin habe ich mir einen gebrauchten Zylinderkopf samt Nockenwellenträger und Ventilen bei Kleinanzeigen gekauft, Laufleistung laut Verkäufer ca. 20tkm. Meine hatte jetzt 8tkm gelaufen.

Bin mir jetzt nicht sicher, ob ich den kompletten Kopf verbaue oder ob ich tatsächlich nur die Nockenwelle und Kipphebel davon verwende. Sollte ich den Ventiltest machen? Sprich von der Federseite mit Benzin füllen und schauen ob beide dicht sind?

Der Zylinder ist soweit in Ordnung, keine Riefen oder ähnliches, der Kreuzschliff ist gut zu erkennen. Was mir eher Sorgen bereitet ist der Kolben, der wirkt unterhalb der Dichtringe ziemlich rau, allerdings kommt der ja auch nicht mit der Zylinderwand in Kontakt, von daher wäre das doch zu vernachlässigen oder? Anbei mal ein paar Bilder:


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Re: ET4 ging während der Fahrt aus und startet nicht mehr

#39 Beitrag von Rolando44 » Mi 7. Sep 2022, 20:10

Bis zu den Lagerschalen der Kurbelwelle traue ich mich nicht vor, weil dazu zusätzlich die Variomatik zerlegt werden muss (das ging schon mal in die Hose als ich Rollen und Riemen tauschen wollte -.- ) und das Kurbelgehäuse geöffnet werden muss. Was mich stutzig macht, ist der obere Totpunkt OT: Gefühlt ist der Zylinder komplett ausgefahren jedoch passt die Markierung nicht überein wie es im Buch dargestellt ist Ich kann den Kolben zwar in die Stellung des OT bringen, allerdings dreht er sich dann wieder ein Stück zurück, wie auf dem 3. Bild zu sehen ist. Gleiches Phänomen hatte ich bereits als die Kette noch auf der Nockenwelle montiert war. Man konnte zwar auf OT drehen und die Markierungen stimmten oben und unten überein, jedoch drehte sich der Kolben auch da zurück.

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Re: ET4 ging während der Fahrt aus und startet nicht mehr

#40 Beitrag von Rita » Mi 7. Sep 2022, 20:59

so wie der Kolben aussieht war kein Öldruck da.... Kurbelwelle dürfte es auch hinter sich haben

noch ist der funktionierende Komplettmotor bei mir zu haben...

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Re: ET4 ging während der Fahrt aus und startet nicht mehr

#41 Beitrag von mikesch » Do 8. Sep 2022, 02:50

Falls du Metallspäne im Öl hattest deutet das auf einen Fraßschaden mangels Öl hin.
Wie Rita schon sagte ist dann das Pleuellager der Kurbelwelle oft überhitzt und frißt.
Kolben und Zylinder haben leider auch unter Ölmangel gelitten und müssen getauscht werden.
Der Motor muß komplett zerlegt werden um alle Schäden zu ermitteln.
Danach kann er wieder komplett neu aufgebaut werden. Alle Teile gibt es noch.
Frage ist ob du dir die Komplettrevision zutraust.
Eigentlich mit dem Reparaturbuch, etwas Geschick, und Zeit zu schaffen.
Das Erfolgserlebnis dürfte jedenfalls kaum zu übertreffen sein.

Die Kosten der benötigten Teile, Dichtungen und Lager dürften bei 500-600€ liegen.
Wenn du die Verschleißteile wie Steuerkette, Vario, Riemen, Kerze, K-Stecker noch neu machst hast du für warscheinlich knapp 800€ einen neuen Motor.
Wenn Rita dir den Gebrauchtmotor günstig verkaufen kann ist das selbstverständlich auch ein gangbarer Weg.
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Re: ET4 ging während der Fahrt aus und startet nicht mehr

#42 Beitrag von Rolando44 » Do 8. Sep 2022, 08:39

Oh man, das ist doch echt Mist :x Also Späne hatte ich keine im Öl, da habe ich drauf geachtet und habe es zwischen den Fingern mal verrieben. Vielleicht ist das auch ein Altschaden, weil der Vorbesitzer nicht ganz so pfleglich damit umgegangen ist. Etwas Geschick, um den Motor zu zerlegen ist sicherlich vorhanden, zur Not würde mir auch ein befreundeter Schrauber zur Hand gehen. Nur sehe ich jetzt bei den weiteren Schritten die Notwendigkeit der speziellen Werkzeuge wie Abziehvorrichtung oder einen Spreizabzieher wie auf Seite 88/89 beschrieben.

Die Frage, die ich mir stelle, ob das ganze Vorhaben noch wirtschaftlich ist. Ich habe vor gut 2 Jahren 850,- bezahlt, habe dann in neue Reifen, Variomatik-und Vergaserüberholung beim Händler und ein paar Kleinteile investiert. Der Lack hat leider auch schon 2-3 Kampfspuren. Ich weiß nicht, was man mit diversen Einzelteilen erzielen könnte, wenn man die Vespa jetzt schlachtet...

@Mikesch du sprichst von Pleuellager der Kurbelwelle. Dazu finde ich leider gar nichts oder meinst du die beiden Lager Kurbelwelle (SIP 48397000) :?
Ansonsten habe ich mir die Teile bei SIP rausgesucht, die mir schlüssig erscheinen:

Zylinder mit Kolben 225,- (Kolben gibt es anscheinend nicht einzeln, Zylinder scheint mir nämlich in Ordnung zu sein)
Kurbelwelle neu 219,- (gebraucht ca. 75,-)
Lager Kurbelwelle 2 x 25,-
Wellendichtringe Vario & LiMa 15,-
Dichtung Zylinderfuß 10,-
Dichtung Zylinderkopf 20,-
Dichtung Ventildeckel 6,-
Kleinteile wie Dichtung Kettenspanner, Ölablasschraube etc. habe ich nicht aufgeführt. Kommt das soweit hin? Dann wären das schon 520,- EUR.

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Re: ET4 ging während der Fahrt aus und startet nicht mehr

#43 Beitrag von mikesch » Do 8. Sep 2022, 09:06

Das kommt so hin.
Ich weiß aber aus Erfahrung das immer etwas dazu kommt und wenn es wie du schon selbst gemerkt hast Werkzeug ist.
Tip: Stelle erst dein Werkzeug und deinen Arbeitsplatz zusammen und dann erst die Teile bestellen.
Da habe ich anfangs auch einiges falsch gemacht und bereut.

Das untere Pleuellager der Kurbelwelle ist gemeint.
Es läßt sich nicht auswechseln wenn es gefressen hat.

Die MetallSpäne im Altöl bleiben auf dem Boden der Auffangschale liegen.
Du siehst sie erst wenn die Schale entleert wird.

Der Zylinder darf überhaupt keine Längsspuren haben, auch nicht unten.
Immer beides wechseln. Da würdest du am falschen Ende sparen.

Natürlich lohnt es sich deinen ET4 Oldtimer wieder flott zu bekommen.
Es gibt kaum einen leichteren und wendigeren Roller in der 125er Klasse.
Die Gebrauchsspuren im Lack und Karosse gehören unbedingt dazu.

Achte aber auf Rost am Unterboden.
Hier dürfen im Steinschlagbereich keine größeren Schäden sichtbar sein.
Im allgemeinen ist die ET4 Karosse nicht rostempfindlich weil sie noch mit dem alten Lösungsmittellack und einer guten Klarlackschicht im Werk lackiert wurde.

Übrigens war keines meiner Hobbys jemals wirtschaftlich, hat aber immer Freude bereitet.
Einen Oldtimer auf Wirtschaftlichkeit zu prüfen ist keine gute Idee, es sei denn du hoffst auf Wertsteigerung ohne einen Cent zu investieren.
In der Regel bleibts aber eine Dauerbaustelle mit laufenden Kosten, ähnlich wie dein Pkw.
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Re: ET4 ging während der Fahrt aus und startet nicht mehr

#44 Beitrag von Rolando44 » Do 8. Sep 2022, 13:07

Achso jetzt weiß ich was du meinst, soll heißen wenn das untere Pleuellager gefressen hat, ist das Kurbelgehäuse im Eimer?

Ich verstehe schon, dass man natürlich versuchen sollte ein so altes Fahrzeug auf der Straße zu halten. Mir geht es auch gar nicht um eine Wertanlage als Solches, vielmehr ist die Vespa für mich halt ein Fortbewegungsmittel. Natürlich sollte es immer eine Vespa sein, aber da bin ich nicht ganz so nostalgisch. Ich könnte mich beispielsweise auch mit einer modernen 125er-Version (Primavera oder Vespa Sprint z. B.) anfreunden, aber die Modelle sind ja absurd teuer.

Ich habe nur Sorge, dass es dann ein Faß ohne Boden wird, daher müssen die nächsten Schritte halt wohl überlegt sein. Wie ist der Nutzen und was ist man bereit zu investieren. Wäre die ET4 in dem klassischen Vespaweiß und nicht in dem Rosso Etrusco (für mich nicht die schönste Farbe :-D ) würde ich wahrscheinlich gar nicht überlegen... Auch wenn ich weiß, dass eine Farbe darüber nicht entscheiden sollte.

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Re: ET4 ging während der Fahrt aus und startet nicht mehr

#45 Beitrag von Rolando44 » Do 8. Sep 2022, 13:08

Achso hinsichtlich OT und Stellung des Kolbens ist das so normal, dass der Rotor ein stückt zurückdreht und nicht auf der Markierung verbleibt?

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