ET4 nach langer Standzeit wiederbelebt

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Matthias83
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ET4 nach langer Standzeit wiederbelebt

#1 Beitrag von Matthias83 » Mi 26. Jan 2022, 07:51

Hallo Zusammen,

eine kleine Vorstellung von mir bevor ich euch von meinem kleinen Projekt erzähle 😉
Bin Matthias, 38 und komme aus der Nähe von Ingolstadt. Meine Frau ist im Besitz einer ET4 Baujahr 1999 die seit 2007 außer Betrieb gesetzt ist. Laufleistung 24.000km. Grund hierfür waren Zeitmangel, Startschwierigkeiten und Ölverlust. In der Winterzeit habe ich mich jetzt entschlossen den Roller wieder zum Leben zu erwecken. Ich bin zwar neu beim Thema Vespa aber technisch nicht ganz unbegabt 😉Also hier im Forum angemeldet und das Vespa Buch von Hans J. Schneider bestellt.

Im ersten Schritt habe ich Luftfilter, Getriebeöl, Motoröl, Ölfilter, Zündkerze und Batterie gewechselt. Da sich danach aber kein Zündfunke einstellte habe ich nach kurzer Fehlersuche auch noch Zündkerzenstecker, Zündkabel und Zündspule getauscht. Endlich ein Funke 😊 Anspringen wollte er aber nicht.

Also ging ich den Vergaser an, bereits nach Öffnen des Membrane-Deckels sah ich schon das Übel, alles versifft, verklebt und hart wie Pappe. Also Vergaser komplett ausgebaut, gereinigt und Membrane gewechselt. Habe im Zuge dessen auch gleich noch Ansaugstutzen, Ansauggummi zum Luftfilter, Benzinschlauch, Entlüftungsschlauch und E-Choke mit gewechselt (hier hingen schon die Kabel so verdächtig hinten raus…). Und siehe da, der Roller springt an :-D

Leider war die Freude nur von kurzer Dauer, nach wenigen Minuten tropfte unten Benzin raus und ich brach den Versuch ab. Danach sprang er auch nicht mehr an…
Als neuen Fehler diagnostizierte ich die Schwimmernadel im Vergaser die ich somit austauschte. Zudem wechselte ich noch den Benzinhahn. Endlich, Roller springt an, säuft nicht ab und lässt sich auch immer wieder starten. Dafür tropfte nun unten Öl raus… War mir aber klar, da das Problem ja laut meiner Frau schon davor bestand. Nur wusste sie nicht mehr wo. Hatte schnell die Dichtung vom Stutzen des Ölfiltergehäuses zum Motor lokalisiert. War etwas fummelig aber recht schnell gewechselt.
Da nun alles augenscheinlich dicht war und der Roller ohne Probleme an sprang machte ich mich an die nächsten Arbeiten. Neue Reifen, Bremsbacken hinten, Bremsscheibe vorne, Bremsbeläge vorne, neue Bremszange (mir sind bei der Alten die Schrauben abgerissen und ließen sich nicht mehr entfernen…), neue Bremsflüssigkeit und die Gerätebatterie von der digitalen Tacho-Uhr.
Da der Bezug der Sitzbank schon gerissen und zudem das Scharnier zum Befestigen am Roller durch gerostet war, spendierte ich der ET4 auch noch eine neue Sitzbank.
Natürlich habe ich bei all meinen Arbeiten auch immer die vorgefundenen Dichtungen durch Neue ersetzt.

Fertig! Ab zum TÜV und ohne Beanstandungen durch gekommen! 😊

Jetzt noch eine Frage, sind noch Arbeiten zu erledigen die man in dem Alter und der langen Standzeit noch kontrollieren/wechseln sollte? Keilriemen, Variatorrollen?

Danke und Gruß
Matthias
Zuletzt geändert von Matthias83 am Mi 26. Jan 2022, 23:25, insgesamt 2-mal geändert.

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Wenne
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Re: ET4 nach langer Standzeit wiederbelebt

#2 Beitrag von Wenne » Mi 26. Jan 2022, 07:57

Guten Morgen,
sehr schön, dass die Vespa wieder läuft.
Ich würde noch den Varioantriebsriemen erneuern.
Zeig doch mal ein paar Bilder der ET4.
Grüße
Wenne
Was ist eigentlich eine "T5"?
http://www.vespaforum.de/viewtopic.php?f=19&t=9329

Meine 1972-er Fahrschul-Vespa-Sprint
http://www.vespaforum.de/viewtopic.php?f=20&t=19763

Einbau i.e.-Motor in Vespa ET4
http://www.vespaforum.de/viewtopic.php?f=11&t=14574

Ein netter Bausatz im Maßstab 1:1
http://www.vespaforum.de/viewtopic.php?f=19&t=26046

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Re: ET4 nach langer Standzeit wiederbelebt

#3 Beitrag von alu68 » Mi 26. Jan 2022, 09:57

Hallo Matthias,

würde auch den Variomatikriemen erneuern (lassen) - dabei ein Originalteil verwenden.
Die Variomatikrollen in Abhängigkeit von der Laufleistung.
Wobei, wenn Du eh den Antrieb offen hast, dann gleich neue Rollen und Gleitstücke (auch Originalteile) rein und die Kupplungsbeläge mit Schmirgelpapier leicht abziehen und die Kanten mit der Feile etwas anschrägen.

Eine Vergaserüberholung steht bei meiner ET4 in diesem Jahr auch an.

Allzeit viel Spaß und gute Fahrt mit Eurer ET4.

Gruß
Alexander
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Re: ET4 nach langer Standzeit wiederbelebt

#4 Beitrag von DorfGuerilla » Mi 26. Jan 2022, 13:16

Ich lese immer wieder gerne von und über die Wiederbelebung von ET4 Scootern. Meine erste Vespa war solch ein Roller, und ich habe nur schöne Erinnerungen daran. Immerhin hat die ET mutmaßlich dafür gesorgt, dass Piaggio die Stilikone Vespa ins neue Jahrtausend portiert hatte. Oder anders herum gesagt, wäre die ET nicht gekommen, oder hätte sie damals gefloppt, dann gäbe es heutzutage mit Sicherheit keine Vespa mehr zu kaufen.
Ich wünsche dir und deiner Frau viel Spaß und immer sichere Fahrt, und eurer ET ein langes zweites Leben!
Guerillero Caffinero

Mein neuer Roman:“Mein unfassbarer Sommer in Sitebüttel" – Kann eine alte Vespa eine Zeitmaschine sein?
Weitere Bücher von mir:
"Der Käsesturm" – Bizarres Treiben im Hamburger Großmarkt.
"Bangkok Oneway" – Drei ältere Damen erleben Abenteuer in der thailändischen Metropole.
"Flugangst … und weitere amüsante Kurzgeschichten"

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mikesch
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Re: ET4 nach langer Standzeit wiederbelebt

#5 Beitrag von mikesch » Mi 26. Jan 2022, 13:47

Deine Beschreibung hört sich nach einem durchdachten Konzept an.
Wer seine ET4 so gründlich überholt hat lange Freude an seinem Fahrzeug.
Ich wünsche euch viel Spaß mit eurer "neuen" ET4 , die durch ihr geringes Gewicht und Wendigkeit m.E. in die Liga der spurtstärksten 125er 4-Taktvespas gehört.
Auch ich würde mir ein Foto im derzeitigen Zustand von deiner ET4 wünschen :D
Der Mensch hat dreierlei Wege klug zu handeln: durch Nachdenken ist der edelste, durch Nachahmen der einfachste, durch Vespa fahren der sinnigste.

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fluxvalve
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Re: ET4 nach langer Standzeit wiederbelebt

#6 Beitrag von fluxvalve » Mi 26. Jan 2022, 19:58

mikesch hat geschrieben:
Mi 26. Jan 2022, 13:47
Deine Beschreibung hört sich nach einem durchdachten Konzept an.
Wer seine ET4 so gründlich überholt hat lange Freude an seinem Fahrzeug.
Ich wünsche euch viel Spaß mit eurer "neuen" ET4 , die durch ihr geringes Gewicht und Wendigkeit m.E. in die Liga der spurtstärksten 125er 4-Taktvespas gehört.
Auch ich würde mir ein Foto im derzeitigen Zustand von deiner ET4 wünschen :D
Kann ich nur so bestätigen. Meine ET4 gebe ich nicht mehr her; die GTS hingegen ist schon wieder Geschichte :D

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Matthias83
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Re: ET4 nach langer Standzeit wiederbelebt

#7 Beitrag von Matthias83 » Do 27. Jan 2022, 12:16

Danke für die positiven Rückmeldungen :-)
Werde demnächst mal ein paar Bilder posten.

Den Rat mit den Variatorrollen und dem Riemen werde ich befolgen.

Was mir gerade aber mehr Sorgen bereitet ist, dass ich feststellen musste, dass meine Batterie nicht lädt...
Habe vorhin mal gemessen:
Spannung Batterie 13,28V
Spannung Zündung an 12,97V
Spannung Standgas 13.04V
Spannung Halbgas 13,62V
Spannung Vollgas 14,22V

In meinen Augen definitiv zu wenig...oder?
Kann ich durch Messen (wie? wo?) noch lokalisieren ob es am Regler oder an der Lima liegt?

Danke und Gruß
Matthias

Sascha H.
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Re: ET4 nach langer Standzeit wiederbelebt

#8 Beitrag von Sascha H. » Do 27. Jan 2022, 12:55

Ich kenne dein Mess-Equipment und die Toleranzen nicht, aber ich denke, Deine Batterie wird schon geladen.
Müsste soweit OK sein.

Kann bei Gelgenheit mal bei mir messen.

Grüße Sascha

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Matthias83
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Re: ET4 nach langer Standzeit wiederbelebt

#9 Beitrag von Matthias83 » Do 27. Jan 2022, 13:31

Gemessen habe ich mit einem UNI-T UT139B mit folgenden technischen Daten:

Anzeigeumfang: 4000 Counts
Grundgenauigkeit: 0,1%
Spannungsmessung DC: 0 - 600V DC / ±0,5% +2
Spannungsmessung AC: 0 - 600V AC / ±0,8% +3
Strommessung DC: 0 - 10A DC / ±0,8% +2
Strommessung AC: 0 - 10A AC / ±1,0% +3
Widerstandsmessung: 0 - 60 MOhm / ±0,8% +2
Kapazitätsmessung: 0 - 99,99mF / ±4,0% +5
Frequenzmessung: 10Hz - 10MHz / ±0,1% +4

Bin aber totaler Laie was Elektrik betrifft...

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mikesch
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Re: ET4 nach langer Standzeit wiederbelebt

#10 Beitrag von mikesch » Fr 28. Jan 2022, 05:42

Alles im Lot.
Wenn dein Akku den Motor zuverlässig startet würde ich nichts unternehmen.
Sollte dein Akku älter als 5-6 Jahre sein bestell schon mal einen neuen.
Älter werden billig-Bleiakkus heute nicht mehr.
Oft erreichen sie dieses "hohe" Alter erst gar nicht und sterben pünktlich mit Ablauf der Garantie.

Die Spannungen sind im Toleranzbereich.
Dein Akku wird "schonend"* geladen, was eine lange Haltbarkeit verspricht da er mit den Ladespannungen kaum Wasser verbraucht.


*Bei Spannungen über 13,8V gast ein 6 zelliger Bleiakku was auch bei wartungsfreien Akkus zu Wasserverlust und somit zum langsamen sterben durch zu hohe Säuredichte wegen zu geringem Elektrolytpegel führt.
Der Mensch hat dreierlei Wege klug zu handeln: durch Nachdenken ist der edelste, durch Nachahmen der einfachste, durch Vespa fahren der sinnigste.

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Matthias83
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Re: ET4 nach langer Standzeit wiederbelebt

#11 Beitrag von Matthias83 » Do 10. Feb 2022, 12:40

Hallo Zusammen,

erst mal Danke für die ganzen Rückmeldungen.
Nach erfolgreicher Anmeldung letzter Woche, habe ich Gestern das schöne Wetter genutzt und war das erste Mal unterwegs :vespa: :)
Nach der ersten Spritztour habe ich dann gleich die Batterie (ist eine neue LiFePO4) gemessen, alles gut. Wie mikesch gesagt hat, sie lädt.

Danach habe ich nochmal alles überprüft, ob nicht doch irgendwo was tropf oder undicht ist.
Komischerweise war rund um die Entlüftungsschraube vom neuen Bremssattel leicht Bremsflüssigkeit zu erkennen :?
Werde das mal beobachten... ist schließlich alles neu und auch fest angezogen... vielleicht noch ein Rest im Gewindegang der nach oben gewandert ist? Meine alte Entlüftungsschraube dichtete mit einer Kugel ab, beim neuen Bremssattel fehlt diese. Scheint aber so richtig zu sein?

Bilder einfügen von meiner ET4 hat gerade nicht funktioniert, muss ich mal sehen an was das liegt... werde ich nachholen.

Gruß
Matthias
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Zuletzt geändert von Matthias83 am Do 10. Feb 2022, 22:47, insgesamt 1-mal geändert.

oeme64
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Re: ET4 nach langer Standzeit wiederbelebt

#12 Beitrag von oeme64 » Do 10. Feb 2022, 15:37

Matthias83 hat geschrieben:
Do 10. Feb 2022, 12:40
Bilder einfügen von meiner ET4 hat gerade nicht funktioniert, muss ich mal sehen an was das liegt...
In der blauen Forenleiste auf "Foren-Über..." gehen und bis "Bildergalerie" nach unten scrollen, der erste Beitrag "Bilder hochladen" erklärt wie's geht.
Viel Spaß und ich freue mich schon auf die ET-Bildscher :mrgreen:
LG, steffen
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Matthias83
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Re: ET4 nach langer Standzeit wiederbelebt

#13 Beitrag von Matthias83 » Do 21. Dez 2023, 07:01

Hallo Zusammen,

ich häng mein Problem, dass ich derzeit habe gleich hier mit dran, dann sieht man gleich die Vorgeschichte.

Nachdem meine ET4 nach der Wiederbelebung im Januar 2022 wieder gelaufen ist stellten sich immer wieder Problme mit schlechtem Anspringen ein. Nach dem Wechsel der CDI (Danke Rita!) konnte auch das gelöst werden. Seither lief sie wie am Schnürchen :-)

Vor 8 Wochen allerdings ging dann vor jetzt auf gleich nichts mehr. In der Früh fuhr ich noch ohne Probleme in die Arbeit, als ich heim fahren wollte, sprang er Roller nicht mehr an.
Nachdem ich den Roller heim geschoben hatte... begann ich mit der Fehlersuche.
Kein, bzw. nur sporadisch einen kleinen, Zündfunken.
Schnell wechselte ich Zündspule inkl. Zündkabel, Zündkerzenstecker und Zündkerze. Keine Verbesserung :-(

Was mir als elektro Laie noch aufgefallen ist, wenn ich das Kabel von der Zündspule an die Karosse des Rollers halte bekomm ich eine "gewischt" wenn ich den Roller starten will und an den Kontakt fasse. Sprich, es liegt hier Strom an...
Da ich elektrisch nicht so bewandert bin, ist jetzt die Frage, wie gehe ich weiter vor, um den Fehler zu lokalisieren? 🤔

Danke und Gruß
Matthias

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mikesch
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Re: ET4 nach langer Standzeit wiederbelebt

#14 Beitrag von mikesch » Do 21. Dez 2023, 07:40

Matthias83 hat geschrieben:
Do 21. Dez 2023, 07:01
...Kein, bzw. nur sporadisch einen kleinen, Zündfunken...
...Schnell wechselte ich Zündspule inkl. Zündkabel, Zündkerzenstecker und Zündkerze. Keine Verbesserung :-(...
...als elektro Laie...
Hallo Matthias, ich hoffe das du nur Original bzw Markenteile verwendest hast sonst verschlimmbesserst du die Situation.
Als Elektrolaie ist es nicht ganz einfach diesen Fehler zu finden.
Im Moment gehe ich nicht davon aus das die Stator oder Zündgrundplatte einen Fehler hat, wir werden sehen.

Eine Originalzündspule ist nach meinen Erfahrungen sehr haltbar und leistungsfähig, daher empfehle ich diese erst mal wieder zu verwenden.
Von den Nachbauten halte ich nicht viel.
Damit der Funke nicht schon vorher abgeleitet wird ist es wichtig das die Spule absolut sauber und trocken verbaut wird.
Besonders der Hochspannungsausgang muß am besten mit einem Wattestäbchen innen und außen gereinigt werden.
Dann das Zündkabel bis Anschlag aufdrehen und dann die Spule mit Kabel wieder einbauen, nicht anders.

Bitte verwende aus Sicherheitsgründen neue Gummikappen an Spule und Kerzenstecker.
Sie gibt es einzeln und dienen dem Feuchtigkeits und Staubschutz.
Rissige und/oder feuchte bzw fehlende Gummikappen erzeugen genau den von dir beschriebenen Fehler.

Wenn die Kerze einen Entstörwiderstand hat, erkennbar am "R" in der Bezeichnung sollte der Kerzenstecker kein "R" haben.
Obwohl diese Paarung funktioniert schwächt diese den Zünfunken unnötig. Notfalls erst mal so lassen.

Wichtig:
Schau nach ob der Funke mit Kicker stärker ausfällt als mit Anlasser.
Falls das so ist muß dein Akku ausgetauscht werden da mit Altakku die Anlassdrehzahl zu gering ist und so kein oder nur ein schwacher Funke erzeugt wird.
Das ist eine Besonderheit der M04 alt und tritt bei der M19 nicht auf.
Unabhängig vom Ausgang des Tests verwende einmal deinen Autoakku mit Starthilfekabel zum starten und beobachte was passiert.

Prüfe auch ob alle Verbindungen an der CDI fest und die violette Ader die zur Zündspule geht einwandfreien Kontakt hat.
Notfalls mit der Spitzzange oder Presszange etwas nachpressen.

Führe bitte alle Empfehlungen aus.
Viel Erfolg und berichte.

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Matthias83
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Re: ET4 nach langer Standzeit wiederbelebt

#15 Beitrag von Matthias83 » So 25. Feb 2024, 22:11

Hallo Mikesch,

hat jetzt ein wenig gedauert bis ich wieder Zeit gefunden habe, das ganze zu testen. Sorry!
Ich verwende, so gut es geht nur Originalteile oder dann eben Markenteile. Die alte Original Zündspule ist leider nicht mehr vorhanden, da die damals kaputt war. Aktuell habe ich die von RMS verbaut.

Habe mich genau an deine Vorgaben gehalten und alles noch mal sauber gemacht und verbaut wie du gesagt hast. Gummikappen sind alle neu und trocken.
Die Zündkerze hat die Bezeichnung RG4HC, also ein "R" in der Bezeichnung. Der Kerzenstecker von NGK hat die Bezeichnung V05E, also ohne "R". Sollte somit passen.

Habe dann auch noch dem violetten Kabel einen neuen Kabelschuh verpasst, damit alles auber sitzt. Kabel auf Durchgang geprüft, sprich abgesteckt von der CDI und bis runter zur Zündspule gemessen, Durchgang vorhanden.

Dann der erste Startversuch, leider immer noch kein Zündfunken. Das Multimeter zeigt aber auch null an, wenn ich per E-Starter versuche zu starten. Versuche ich das ganze mit dem Kickstarter (dieser geht manchmal lerr durch, keine Ahnung ob der nicht auch eine Makke hat?) kommen zumindest ein paar Miliamper kurzfristig an. Ob das in Ordnung ist kann ich nicht beurteilen?

Die Sache mit der Autobaterie habe ich mich nicht getraut. Soll ich wirklich den Roller mit der Autobatterie fremdstarten? Kann hier nichts passieren?
Meine Batterie im Roller ist erst 2 Jahre alt und wurde vor dem Test nochmal ans Ladegerät gehängt. War somit voll geladen.

Kann es an der CDI liegen. Ist aktuell eine von EFFE

Danke und Gruß
Matthias

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