"komisches" Fahrverhalten nach 10.000km

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Torsten61
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"komisches" Fahrverhalten nach 10.000km

#1 Beitrag von Torsten61 » Fr 30. Dez 2022, 07:42

Hallo,
unsere 2019er HPE zeigte in letzter Zeit auffälliges Verhalten beim Fahren.
Beim Fahren hat man das Gefühl, das sie sich selbst eine Spur sucht... irgendwelchen Spurrillen hinterher fährt.
Keine Ahnung wie ich es beschreiben soll, vielleicht kann sich ja jemand dennoch vorstellen was ich meine.

Ich habe den Luftdruck kontrolliert und auch leicht erhöht.
Geschaut, ob die Räder seitliches Spiel haben usw. Gefunden habe ich nichts auffälliges.
Kann es an den Reifen liegen ? Beide Reifen sind noch die originalen, aber auch der Hinterreifen hat noch ausreichend Profil.
Es gab keinen Unfall, der Roller ist ohne jedes Tuning also im Originalen Zustand.

Hat jemand eine Idee ?
Danke
Grüße
Torsten

GTS-Nobbe
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Re: "komisches" Fahrverhalten nach 10.000km

#2 Beitrag von GTS-Nobbe » Fr 30. Dez 2022, 08:42

Hallo das hatte ich bei meinem Beverly, überprüfe mal ob Du Rastpunkte in der Lenkung spürst. Hinten runterdrücken damit das Vorderrad entlastet ist und den Lenker in beiden richtungen drehen spürst du das einen Rastpunkt ist das Lenkkopflager hinüber.

JojoNeuss
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Re: "komisches" Fahrverhalten nach 10.000km

#3 Beitrag von JojoNeuss » Fr 30. Dez 2022, 08:51

Bei dem Baujahr und der Laufleistung gehe ich erst mal nicht davon aus, dass irgendwelche Buchsen oder Lager verschlissen sind. Das hätte man auch beim beherzten seitlichen Rütteln an den Reifen bemerkt.

Bleiben drei Punkte.

Zu hohe Federvorspannung (bezogen auf das Fahrergewicht) an den hinteren Dämpfen. Wurde mal daran verstellt?

Was sind das für Reifen? Manche haben das beschriebene Fahrverhalten "serienmäßig". Aber wenn mit 10.000km noch die ersten Reifen drauf sind, dann gehe ich fest davon aus, dass es an den Reifen liegt. Je nach Streckenprofil sind die vermutlich abgeflacht. Ein spurstabiler Reifen bei einem einspurigen Fahrzeug muss im Querschnitt ehr spitz als flach sein.

Zweite Möglichkeit, die aber vermutlich (aufgrund des vorherigen Punktes zunächst nicht zutreffend scheint,) ist ein verschlissene Stoßdämpfer und/oder Federbeine. Die Eigenschaften der gezogenen Kurzschwinge sind an sich schon "speziell" dazu kommen qualitativ nicht besonders hochwertige Seriendämpfer.

Ich würde wie folgt abarbeiten.
1. Achsspiel testen
2. Luftdruck auf den Sollwert bringen (nicht weniger aber auch nicht mehr als 0,2bar mehr)
3. Federvorspannung passend zum Fahrergewichr wählen. (Merke, die Federvorspannung ändert nichts an der Härte der Feder, nur an der Fahrwerksgeometrie abhängig von der Zuladung!)
4. Neue (Marken)-Reifen
5. Austausch der Dämpfer

Ich wette mit Punkt 1-4 ist das Problem behoben.

Spirit64
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Re: "komisches" Fahrverhalten nach 10.000km

#4 Beitrag von Spirit64 » Fr 30. Dez 2022, 09:01

Torsten61 hat geschrieben:
Fr 30. Dez 2022, 07:42
Hallo,
unsere 2019er HPE zeigte in letzter Zeit auffälliges Verhalten beim Fahren.
Beim Fahren hat man das Gefühl, das sie sich selbst eine Spur sucht... irgendwelchen Spurrillen hinterher fährt.
Keine Ahnung wie ich es beschreiben soll, vielleicht kann sich ja jemand dennoch vorstellen was ich meine.
Ähm...10 tkm mit einem Satz Reifen? Komisches Fahrverhalten? Fährt Spurrillen nach? Ernsthaft?
Ursache: Reifen sind eckig gefahren.
Lösung: neue Reifen aufziehen lassen, auch vorne. Gute Fahrt.

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Re: "komisches" Fahrverhalten nach 10.000km

#5 Beitrag von GTS77 » Fr 30. Dez 2022, 09:40

Ferndiagnose: deine Reifen sind fertig - 10000km ist schon grenzwertig

Einfach mal vorn und hinten erneuern und dann weitersehen. Das Problem sollte damit aber erledigt sein.
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Torsten61
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Re: "komisches" Fahrverhalten nach 10.000km

#6 Beitrag von Torsten61 » Fr 30. Dez 2022, 10:07

Vielen Dank allen,

Mein Fahrprofil kann ich nicht beschreiben. Ich bin sicherlich kein Rennfahrer aber auch nicht derjenige, welcher aufrecht durch Kurven reitet.
ich setze in welligen Linkskurven durchaus mit dem Seitenständer auf. Liegt vielleicht an den fast 100 kg.

die Reifen hatte ich ja bereits im Verdacht.
Dann werde ich mal einen Reifenhändler suchen, der solche winzigen Reifen montieren kann.
Macht es denn Sinn wieder bei Original verbauten CitiyGrip zu bleiben, oder gibt es etwas besseres für
den absoluten Durchschnittsfahrer, der keinerlei Rennambitionen hat ?

JojoNeuss: Danke für die vielen Tipps.
Mit der Federvorspannung habe ich bereits gespielt. ist aktuell wieder in der mittleren Position.
Die übrigen Punkte werde ich bei wärmeren Wetter abarbeiten.

Gruß
Torsten

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Re: "komisches" Fahrverhalten nach 10.000km

#7 Beitrag von GTS-Peter » Fr 30. Dez 2022, 10:08

Lenkkopflager prüfen!

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Torsten61
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Re: "komisches" Fahrverhalten nach 10.000km

#8 Beitrag von Torsten61 » Fr 30. Dez 2022, 10:46

GTS-Peter hat geschrieben:
Fr 30. Dez 2022, 10:08
Lenkkopflager prüfen!
Habe ich gerade gemacht, da rastet absolut nichts.
was aber auffällt - der Lenker fällt sofort nach links nach dem loslassen.
so ganz nach rechts geht es auch ein bisschen schwer, so als ob da Züge oder Kabel gegen hielten.
Aber einen Rastpunkt kann ich nicht erfühlen.

Gruß
Torsten

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Re: "komisches" Fahrverhalten nach 10.000km

#9 Beitrag von GTS-Peter » Fr 30. Dez 2022, 10:59

Das der Lenker nach links fällt ist ganz normal. Das ist die Gewichtsverteilung der Einarmschwinge vorne.

Wenn das lenkkopflager korrekt eingestellt und nicht defekt ist (Nicht zu fest, nicht zu lose, keine Rastpunkte) liegt es wahrscheinlich an den Reifen. Nach 10.000 km ist der hintere meistens so gut wie blank, vorne der hat dann oft noch 50-70% in der Mitte.

Das von dir beschriebene Verhalten (Vespa läuft den Spurrillen nach) kenne ich eher von zu stramm gestellten Lenkkopflager oder eben lenkkopflager mit mittigem Rastpunkt. Die Vespa fährt sich damit irgendwie stur, fällt nicht von selbst in die kurven und richtet sich aus der Kurve raus von selbst auf.

Neue Reifen sind nach 10.000 km aber bestimmt auch keine schlechte Idee.

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Re: "komisches" Fahrverhalten nach 10.000km

#10 Beitrag von Spirit64 » Fr 30. Dez 2022, 11:02

Torsten61 hat geschrieben:
Fr 30. Dez 2022, 10:46

was aber auffällt - der Lenker fällt sofort nach links nach dem loslassen.
so ganz nach rechts geht es auch ein bisschen schwer, so als ob da Züge oder Kabel gegen hielten.
Das ist völlig normal und ist z.B. bei meiner HPE genauso.

Was die Reifenwahl angeht: Reifen für die GTS gibt es fast wie Sand am Meer, mit entsprechenden Vorlieben und vielfältigen Threads hier im Forum...einfach mal die Suche bemühen. Wenn der City Grip ok war und kein Grund zum Klagen bestand, check einfach mal den Nachfolger City Grip 2, der tut es genauso bzw. insgesamt etwas besser und ist bis heute der OEM Standardreifen der HPE 300. Mit dem macht man nichts falsch.

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Re: "komisches" Fahrverhalten nach 10.000km

#11 Beitrag von The Boy » Fr 30. Dez 2022, 11:21

Moin,
Überprüfe mal dein Federbein vorne.
Wenn das Teil mit wenig Druck bei gezogener Vorderradbremse bis zum Anschlag eintaucht, ist das Teil hin.
Bei meiner 2019 HPE war das nämlich schon bei 3000 km total durch.
Das ist leider der größte Schrott der da verbaut wurde.
Anzeichen dafür waren bei mir auch ein unruhiges fahren und Geradeauslauf, meine Vespa fuhr wie ein Sack Nüsse.
Lg

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Torsten61
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Re: "komisches" Fahrverhalten nach 10.000km

#12 Beitrag von Torsten61 » Fr 30. Dez 2022, 12:09

The Boy hat geschrieben:
Fr 30. Dez 2022, 11:21
Moin,
Überprüfe mal dein Federbein vorne.
Wenn das Teil mit wenig Druck bei gezogener Vorderradbremse bis zum Anschlag eintaucht, ist das Teil hin.
Bei meiner 2019 HPE war das nämlich schon bei 3000 km total durch.
Das ist leider der größte Schrott der da verbaut wurde.
Anzeichen dafür waren bei mir auch ein unruhiges fahren und Geradeauslauf, meine Vespa fuhr wie ein Sack Nüsse.
Lg
Moin,
du hast Recht, ich habe schon länger das Gefühl, dass es bei Kleinigkeiten "durchschlägt".
Jetzt im Stand, federt es ohne besondere Mühe extrem tief ein.
was hast Du da als Ersatz verbaut ? kriegt man dass ohne besondere Spezialwerkzeuge selbst hin ?

Reifen sind aber nun dennoch bestellt, schaden kann es ja nicht.
Danke
Gruß
Torsten

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Re: "komisches" Fahrverhalten nach 10.000km

#13 Beitrag von philipphansberg » Fr 30. Dez 2022, 12:36

Ich fahre schon weit über 100 tkm die City-Grips. Hinten wird alle 10 tkm gewechselt, vorne alle 20 tkm. Also dürfte der Vordere eigentlich nach deiner Fahrleistung noch ziemlich in Ordnung sein. Die meisten Probleme kommen nach meinen Erfahrungen von den Dämpfern.

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Re: "komisches" Fahrverhalten nach 10.000km

#14 Beitrag von Sc13nt1st » Fr 30. Dez 2022, 13:33

schau dir mal das Motorlager (Silentblock) an, ob es Risse oder ähnliches hat -> https://www.scooter-center.com/de/silen ... er=1272750
--> Das Klopfen im Motor kann auch der Schutzengel sein <--

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Torsten61
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Re: "komisches" Fahrverhalten nach 10.000km

#15 Beitrag von Torsten61 » Fr 30. Dez 2022, 15:38

GigiRakete hat geschrieben:
Fr 30. Dez 2022, 13:42
Also bevor hier wieder jede einzelne Schraube durchdiskutiert wird:
Lass da Mal einen dran der die Kompetenz dazu hat und fahr zu deinem Händler. Die Beratung kostet auch erstmal nichts, führt dich aber ohne Umwege zum Ziel. Wenn du selbst diese Ursache nicht eingrenzen kannst sind u.U. die meisten "Ratschläge" eher verwirrend als hilfreich.
Danke,
aber woher kannst Du wissen welcher Händler kompetent wirklich ist.
Dazu kommt, der nächste Vespahändler ist 70 km weit weg , zu Rita wären es 130 km (je einfacher Weg ) einen KFZ Anhänger habe ich nicht.
Das Federbein vorne ist tatsächlich kaputt und die Reifen sind ausreichend alt.
das mache ich also zuerst und wenn es dann nicht besser ist, schaue ich weiter.

Wenn ich einen neuen Dämpfer vorne nicht bei Tüv & Co eintragen lassen will - bleibt dann nur ein Original Piaggio Dämpfer ?
Da hat mich die Langlebigkeit jetzt nicht so überzeugt :-(

Torsten

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