D. leidige Thema Fahrwerk d. aktuellen Mod.- Umstieg auf YSS

Karosserie-Umbauten / Motor-Tuning!
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Wolfermann
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D. leidige Thema Fahrwerk d. aktuellen Mod.- Umstieg auf YSS

#1 Beitrag von Wolfermann » Fr 18. Okt 2019, 09:05

Ein paar einleitende Worte zu meiner Person. Ich bin mittlerweile 50 Jahre alt und fahre seit meinem 15ten Lebensjahr permanent Zweirad. Aktuell fahre ich neben meiner KTM Superduke 1290 R seit 3 Monaten eine Vespa GTV Sei Giorni (non HPE) aus dem Jahr 2017. Dieses Fahrzeug habe ich vor 12 Wochen bei einem Händler mit nur 500 km im Neuzustand erworben.

In den ersten Wochen konnte ich mich über das harte und unstimmige Fahrwerk nur wundern. Ich habe im Forum immer wieder Berichte über durchschlagende und verschlissene Fahrwerke gelesen und konnte diese nicht nachvollziehen. Gut, meine federte und dämpfte unharmonisch, aber von weich konnte keine Rede sein. Vielmehr verwunderte mich wie unkomfortabel das Fahrwerk war. Ich reduzierte den Luftdruck auf die von Vespa angegebenen Werte, aber alles in allem konnte keine Zufriedenheit aufkommen. Jede Ausfahrt glich einem Ausweichen der Bodenwellen, Schlaglöcher und Gullideckel.

Als der Kilometerstand ca. 2.000 betragen hat, dachte ich mich an das unkomfortable und unharmonische Fahrwerk gewöhnt zu haben, denn es störte mich nicht mehr so sehr. Dennoch bin ich jeder größeren Unebenheit ausgewichen.

Mit 3.000 gefahren Kilometern wurde das Fahrwerk sukzessive komfortabler. Schlaglöcher mochte es allerdings noch immer nicht. Wie auch, wenn die Zugstufendämpfung nicht zur Federrate und zur Druckstufendämpfung passt, war es akzeptabel.

Mit 4.000 gefahrenen Kilometer bemerkte ich immer mehr Komfort. Sie begann sensibler anzusprechen und schlucke einige mir bereits bekannte Unebenheiten immer besser weg. Ich war ganz erstaunt über mein sich veränderndes Gefühl.

Mit 4.300 km begann einer der hinteren Dämpfer beim Federn leichte Knackgeräusche von sich zu geben. Ab diesem Zeitpunkt war ganz klar zu beobachten, dass sich etwas im Dämpfungsverhalten verändert hat und die Zugstufendämpfung viel schwächer war. Allerdings war mit jedem weiteren Kilometer zu spüren, dass auch die Druckstufendämpfung schwächer wurde. Jede größere Vertiefung wurde mit 3 Schlägen quittiert. Schlag 1 beim Auftreffen des Hinterrades auf dem Grund des Schlaglochs. Schlag 2 beim Auftreffen des Rades auf die gegenüberliegende Kannte und Schlag 3 beim fast ungedämpften Hochschießen des Hinterrades.

Natürlich machte ich mich auf dem Weg zum Händler und reklamierte. Der Keidenzeller Händler zeigte absolut kein Verständnis und meinte nur, die Fahrwerke der Vespas sind alles andere als hochwertig und das wäre ein normaler Verschleiß. Des Weiteren sagte man mir, dass Piaggio die Reklamation ohne auslaufendes Öl aus dem Dämpfer ablehnen würde.

Mit nun 4.500 km wurde das Fahrverhalten immer schlechter und es machte keinen Spaß mehr zu fahren. Die enormen Schläge sorgen mit Sicherheit für Folgeschäden an der Aufhängung des Triebsatzes und somit auch letztendlich der Karosserie.

Ich habe mich daraufhin in allen möglichen Foren eigelesen und die teils erschreckend unsachlichen Erfahrungsberichte über alle möglichen Marken wie Wilbers, BGM, Marzocchi …….. gelesen. Es war sehr häufig zu lesen, wie zufrieden jeder nach dem Wechsel war und kurze Zeit später wurde nach der „richtigen“ Einstellung der Dämpfung gefragt. Genau dies zeigt, dass keine völlige Zufriedenheit vorlag und die Kunden entweder überfordert sind die Einstellung zu erfahren, oder die generelle Dämpfung nicht zur den verschiedenen Kolbengeschwindigkeiten passt. In früheren Jahren begleitete ich mit meiner Corvette C6 Z06 ein Fahrwerksprojekt eines sehr namhaften Fahrwerkherstellers mit 2 Buchsten mit einem Competition 3-fach-Fahrwerk und weiß daher, dass es alles andere als einfach ist, etwas alltagtaugliches zu entwickeln, was auch die extremeren Bereich zufriedenstellend abdeckt.

Aus diesen Erfahrungen war mit klar, für mich kommt nur ein Großserienhersteller infrage, der auch über eine langjährige Erfahrung im Rollerbereich verfügt. Ich habe mich nach langem Hin- und Her bewusst für das preisgünstige Fahrwerk von YSS entschieden (vorne VD222-240T-02-X + hinten TE302-340T-02AL-X) und habe es bei SC bestellt.

Gestern kam die Lieferung in Nürnberg an. Die Dämpfer machen von deren Verarbeitungsqualität einen sehr guten Eindruck. Der Einbau verlief völlig problemlos.

Die im Anschluss erfolgte Probefahrt erstaunte mich sehr. Ein Großteil der nervigen Schläge ist verschwunden. Ich würde erstmals von echtem Komfort für einen Kleinradroller mit Triebsatzschwinge sprechen. Die konzeptbedingen Nachteile dieser Konstruktion sind bei weitem nicht so gravieren, wie es mit dem Serienfahrwerk den Anschein hinterlassen hat.

Die Federung spricht in meinen Augen sehr feinfühlig und sämig an und filtert die ganzen kleinen nervigen Unebenheiten weitestgehend aus. Größere Unebenheiten werden ebenfalls hervorragend gefiltert und verlieren ihren Schrecken. Dennoch versuche ich natürlich auch weiterhin diese zu umfahren.

Bevor die Frage nach dem vorderen Federbein aufkommt. Das Alte hat noch vernünftig funktioniert, obwohl auch hier die Dämpfung nachgelassen hat. Auch vorne bietet das YSS das feine Ansprechverhalten und die sämige Dämpfung was zusammen spürbar mehr Komfort ergibt.

Weitere Berichte erfolgen nach gesammelten Erfahrungen / Kilometern.


Meine Frau fährt eine GT200L mit 15.000 km und hat absolut keine Probleme mit dem Fahrwerk. Auch wenn ich mit der Vespa fahre, kann ich nur sagen, dass die Federelemente stimmiger funktionieren als die Serienmäßigen meiner 2017er GTV. Vermutlich wurde bei Piaggio auch in diesem Bereich der Rotstift angesetzt und der Zulieferer preislich kräftig gedrückt. Evtl. handelt es sich auch um eine bewusste Verminderung der Qualität und Lebensdauer zugunsten eines niedrigeren Einkaufspreises.


Um Fragen bezüglich der Schräglagenfreiheit mit dem YSS-Fahrwerk vorzubeugen: Ich fahre mit der Vespa nur moderate Schräglagen um die 30 Grad. Für ein aktives Zweiradfahren mit viel Schräglage setze ich mich auf die Superduke 1290R. Ich sehe keinen Sinn darin, einer Vespa fahrdynamische Sportlichkeit anzuerziehen. Ich liebe das runde, flotte gemütliche Fahren auf meiner Sei und muss damit niemanden etwas beweisen. Einzig etwas mehr Endgeschwindigkeit war mein Wunsch und diese habe ich mit der BGM Variomatik gewonnen. 134 km/h nach GPS. Siehe hier: https://www.vespaforum.de/viewtopic.php ... 90#p711348

weissbierjojo
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Re: D. leidige Thema Fahrwerk d. aktuellen Mod.- Umstieg auf

#2 Beitrag von weissbierjojo » Fr 18. Okt 2019, 11:49

Ein Bericht, der zeigt, dass die originalen Federbeine der Vespa bei weitem nicht den hohen Einstandspreis widerspiegeln. Billigster Chinaschrott genauso wie die Hengtong Bremse. Aber gut....das ist ja nix neues und hier eigentlich bekannt. Im Übrigen verlangt auch KTM bezüglich der von dir genannten Fahrwerke letztendlich einen deutlichen Aufpreis für gescheite Dämpfer (R Modelle mit WP, Standart halt mit günstigen Dämpfern)

Dass ein 12 Zollrad schon physikalisch nicht so problemlos über Unebenheiten rollt wie ein 17 Zoll Rad sollte ja auch klar sein. Das ist halt Vespa! Und die GTS ist da noch vergleichsweise angenehm....fahr mal ne 60er Jahre Vespa.

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micels66
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Re: D. leidige Thema Fahrwerk d. aktuellen Mod.- Umstieg auf

#3 Beitrag von micels66 » Fr 18. Okt 2019, 11:51

Vielen Dank für den sehr ausführlichen Bericht!Die meisten hier im Forum fahren Bitubo oder BGM Dämpfer!Meine GTS hat gerade mal 804 km auf der Uhr,soll heißen,dass ich erst mal die Seriendämpfer fahren werdeund dann mal schaue welche ich mir verbaue.Sehr viele tauschen auch nur den vorderen gegen einen qualitativ hochwertigen aus(BGM,Bitubo).Zurzeit kann ich über die Seriendämpfer nichts negatives sagen,wobei ich vorne die geänderte Dämpferaufhängung(Klemmfaust) habe.Wurde ja von 14'-16' verbaut und soll besseres Dämpfverhalten haben,was ich auch bestätigen kann.
Gruß
Michael

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Re: D. leidige Thema Fahrwerk d. aktuellen Mod.- Umstieg auf

#4 Beitrag von ck1 » Fr 18. Okt 2019, 12:12

Als Motorradfahrer der nach vielen 100tkm sich auf ne Vespa setzt, stelle ich mir die Frage, warum da überhaupt so was wie Federbeine verbaut worden sind. Mit entsprechend lebensverneinender Einstellung kann man die Kisten sicher auch schnell bewegen, von Fahrwerk zu reden finde ich spöttich. Sicher darf man bei den Raddurchmessern nicht zu viel verlangen, aber wenn man denn gewollt hätte, wäre da schon ne Menge Luft nach oben vorhanden gewesen.

Finde die Blechschüssel (s50) dennoch ganz nett, schon des Familienfriedens wegen. 8-)

Gruß
Claus

Wolfermann
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Re: D. leidige Thema Fahrwerk d. aktuellen Mod.- Umstieg auf

#5 Beitrag von Wolfermann » Fr 18. Okt 2019, 19:38

Heute erfolgte die erste längere Fahrt, deren Eindrücke ich schildern möchte. Die ca. 80 km lange Route beinhaltete 15 % Stadtanteil mit teils schlechten Straßen, ein Stück Schnellstraße und 75 % kurvige Landstraßen.

Wie soll ich es beschreiben? Das Fahrwerk funktioniert hervorragend. Die nervigen kleinen Unebenheiten und Querfugen werden deutlich komfortabler und souverän geschluckt. Sie dringen weniger zum Fahrer durch und das Fahrzeug bleibt ruhig. Je nach Größe und Art der Querfuge bekommt man einen kurzen, zwischen den Achsen gleichmäßig verteilten leichten trockenen Stoß zu spüren. Lange Wellen und Senken mit weichen Übergängen werden hervorragend eliminiert. Alles synchron und ohne Nachschwingen.

Der Dämpfer der des Vorderrades arbeitet absolut synchron mit den Federbeinen des Hinterrades. Die Ferrate und die Zug- wie Druckstufendämpfung sind hervorragend aufeinander abgestimmt. Das Fahrzeug bleibt in jeder Situation ruhig und vermittelt Sicherheit.

Die bei meiner Sei Giorni ab Werk vorhandene, übertriebene Handlichkeit bei höherem Tempo ist verschwunden und der Roller hat eine Zielgenauigkeit wie ein Motorrad bekommen. Man sieht sich den Kurvenradius an, lenkt ein und das Fahrzeug durchfährt die Kurve absolut zielgenau. Jetzt kann man auch mal in den Spiegel oder die Landschaft schauen, ohne im Nachhinein den Radius korrigieren zu müssen.

Der Fahreindruck ist alleine, ohne Sozius entstanden. Nachdem ich mit dem Roller ohnehin nie zu zweit fahren werde, kann ich über einen möglichen Soziusbetrieb nichts weiter schreiben.

avi45
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Re: D. leidige Thema Fahrwerk d. aktuellen Mod.- Umstieg auf

#6 Beitrag von avi45 » So 20. Okt 2019, 13:10

Hallo Wolfermann,
sehr fundierter Bericht, vielen Dank.
Wie ich recherchiert habe ist der vordere Dämpfer ein Öldruckdämpfer, die hinteren sind Gasdruck.
Bewusst so gewählt?
Gruß avi45

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Re: D. leidige Thema Fahrwerk d. aktuellen Mod.- Umstieg auf

#7 Beitrag von Wolfermann » Mo 21. Okt 2019, 08:53

Nach dem Wochenende und den nächsten Fahrten gibt es einen weiteren kurzen Erfahrungsbericht:

Bei kühleren Temperaturen arbeiten die Dämpfer etwas straffer. Ein ähnliches Verhalten kenne ich seit Jahren von meinem KW V3-Fahrwerk in meinem Audi TTS Roadster. Wird es kälter, nimmt der Komfort ab und das Ansprechverhalten verschlechtert sich subjektiv durch das dickflüssigere Öl etwas. Genau aus diesem Grund dringen die ganzen feinen kleinen Unebenheiten stärker zum Fahrer durch. Der subjektive Komfort bei Querfugen oder kleinen Schlägen nimmt ab!

Das Fahrwerk funktioniert nach wie vor sehr stimmig und harmonisch, wobei ein ausgelutschtes Originalfahrwerk bei kühlen Temperaturen innerstädtisch etwas komfortabler erscheint. Beim flotten Fahren über Land funktioniert es jedoch traumhaft und vermittelt nach wie vor ein sehr sehr gutes Gefühl. Nur in der Stadt wünscht man sich hin und wieder mehr Komfort.

Alles in allem war der Kauf mit einer der besten Entscheidung, seit dem Kauf meiner ersten Vespa, der Sei Giorni. Mit ihr bin ich fast täglich unterwegs. Nein, nicht in Ermangelung eines Autos, sondern weil es Spaß macht.
Zuletzt geändert von Wolfermann am Mo 21. Okt 2019, 08:56, insgesamt 1-mal geändert.

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Re: D. leidige Thema Fahrwerk d. aktuellen Mod.- Umstieg auf

#8 Beitrag von Wolfermann » Mo 21. Okt 2019, 08:54

avi45 hat geschrieben: Wie ich recherchiert habe ist der vordere Dämpfer ein Öldruckdämpfer, die hinteren sind Gasdruck.
Bewusst so gewählt?
Gruß avi45
Nein, darüber habe ich mich auch etwas gewundert, allerdings harmonieren die beiden Techniken anscheinend bei der Vespa prima.

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Re: D. leidige Thema Fahrwerk d. aktuellen Mod.- Umstieg auf

#9 Beitrag von MrMirk » Mo 21. Okt 2019, 10:33

Danke für die Infos
lebe dein ändern

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Re: D. leidige Thema Fahrwerk d. aktuellen Mod.- Umstieg auf

#10 Beitrag von Doc B » Mo 21. Okt 2019, 12:29

Wolfermann hat geschrieben: ...
Ich habe mich daraufhin in allen möglichen Foren eigelesen und die teils erschreckend unsachlichen Erfahrungsberichte über alle möglichen Marken wie Wilbers, BGM, Marzocchi …….. gelesen. Es war sehr häufig zu lesen, wie zufrieden jeder nach dem Wechsel war und kurze Zeit später wurde nach der „richtigen“ Einstellung der Dämpfung gefragt. Genau dies zeigt, dass keine völlige Zufriedenheit vorlag und die Kunden entweder überfordert sind die Einstellung zu erfahren, oder die generelle Dämpfung nicht zur den verschiedenen Kolbengeschwindigkeiten passt....
Ich wundere mich, dass Du hier Wilbers aufführst !?
Alle, die ich kenne, incl. mir, sind mit dem Fahrwerk zufrieden und vom Fahrverhalten nachhaltig begeistert. Es gibt sogar welche, die nach einer Probefahrt mit dem Wilbers, ihren Roller auf die Klemmfaustgabel umgerüstet haben, nur um auf das Wilbers zu wechseln.
Es wird als einziges Fahrwerk vom Hersteller auf Deine persönlichen Wünsch hin konfiguriert. Gerade deswegen, war es für mich als GTS Bj. 16 Besitzer die erste Option. Und das sollte es für jeden Bj.14-16 GTS/GTV Fahrer sein.
Mit dem YSS habe ich nur Erfahrung bei PX und T5, und da waren sie immer zu hart.

Gruß Doc

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Re: D. leidige Thema Fahrwerk d. aktuellen Mod.- Umstieg auf

#11 Beitrag von thias » Mo 21. Okt 2019, 22:52

Ich finde das Serienmäßige Fahrwerk an meiner HPE Supertech auch alles andere wie stimmig!
Bockiger Bock kann man da nur sagen, und das bei einem hochwertigen Preis von über 6000€
Keine Ahnung ob die Italiener überhaupt mal damit Probe gefahren sind bevor sie so ein mieserables Fahrwerk auf die Menschheit losgelassen haben?
Ich komme aus dem Trialsport und weis zu gut wie wichtig ein hochwertiges Fahrwerk ist.
Man kann es nicht behaupten, aber meist ist es doch so, je höher der Preis für Feder / Dämpfer umso hochwertiger und funktioneller ist das Ganze!
Auch im Trialsport ist Wilbers natürlich in aller Munde.
Ich wollte mich über den Winter ohnehin mit dem Thema Fahrwerk für die HPE beschäftigen.

Was ist den noch zu empfehlen für die GTS?
Also ich meine, es gibt doch bestimmt Erfahrungen mit welchem Fahrwerk eine GTS recht gut liegt?

@Doc B ich habe dir mal eine Nachricht gesendet dir @ Wolfermann auch.

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Re: D. leidige Thema Fahrwerk d. aktuellen Mod.- Umstieg auf

#12 Beitrag von philipphansberg » Mo 21. Okt 2019, 23:11

Ich überlege auch zumindest vorne den Dämpfer an meiner HPS gegen einen verstellbaren von BGM oder BITUBO zu tauschen. Da ich Vielfahrer bin (10 tkm bis 15 tkm pro Jahr), würde mich mal interessieren, ob jemand Erfahrungen zur Haltbarkeit der doch immerhin rund 250 Euro teuren Dämpfer der beiden Marken hat. Ich denke so an Laufleistungen zwischen 30 tkm und 60 tkm.

Gruß, Philipp :vespa:

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Re: D. leidige Thema Fahrwerk d. aktuellen Mod.- Umstieg auf

#13 Beitrag von avi45 » Di 22. Okt 2019, 14:06

Hallo Wolfermann,
haben die vorderen und hinteren Dämpfer eine ABE für die Sei Giorni?
Wollte meine nach dem Bericht auch so umbauen, bekomme aber komplett differente Infos zur ABE?
Gruß avi45

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Re: D. leidige Thema Fahrwerk d. aktuellen Mod.- Umstieg auf

#14 Beitrag von Wolfermann » Do 24. Okt 2019, 09:26

avi45 hat geschrieben:Hallo Wolfermann,
haben die vorderen und hinteren Dämpfer eine ABE für die Sei Giorni?
Wollte meine nach dem Bericht auch so umbauen, bekomme aber komplett differente Infos zur ABE?
Gruß avi45
Dass kann ich dir leider nicht sagen. Es sind zwar Dokumente dabei, allerdings habe ich diese noch nicht bis ins Detail gelesen.
Ehrlich gesagt, ist es mir auch nicht so wichtig, da die Federbeine sehr unauffällig sind und vermutlich von den wenigsten erkannt werden.
Es sind Nummern auf den Federbeinen, so dass bei einer Kontrolle erst nachgeforscht werden müsste und dass glaube ich, tun die wenigsten.
Ich möchte jetzt keine Diskussion über das Thema ABE oder Betriebserlaubnis auslösen, allerdings ist das meine Meinung und genau so gehe ich damit um.

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Re: D. leidige Thema Fahrwerk d. aktuellen Mod.- Umstieg auf

#15 Beitrag von Wolfermann » Do 24. Okt 2019, 09:38

Gestern konnte ich meine Sei Giorni mit dem YSS-Fahrwerk gegen eine GTS Super aus dem gleichen Baujahr mit Serienfahrwerk und 2.500 km auf dem Tacho mehrfach gegeneinander fahren und testen. Die Eindrücke unterscheiden sich leicht von denen, die ich zuerst geschildert habe. Der Grund dafür: Das OEM-Fahrwerk befand sich von der Laufleistung und Verschleißzustand im „optimalen“ Bereich zwischen eingefahren und ausgelutscht, in dem auch ich mit meinem Serienfahrwerk am zufriedensten war.

Der Komfort des Originalfahrwerks mit 2.500 km ist bei kleinen Unebenheiten und Schlägen ganz klar besser. Leider zeigte auch dieses Fahrzeug die gleichen Eigenarten wie meines mit dem OEM-Fahrwerk. Die Dämpfer sind eindeutig unterdämpft, was zu diesem schwammigeren Fahrverhalten und den unangenehmen Schlägen der Triebsatzschwinge führt. Auch bei diesem Fahrzeug zeigte das vordere Federbein, wie bei meiner mit dem Serienfahrwerk, keine Auffälligkeit. Die Probleme sehe ich nach wie vor eher hinten.

Das YSS-Fahrwerk ist bei kleinen Unebenheiten auf Grund der besseren Dämpfung etwas unkomfortabler, aber viel stimmiger. Schläge kommen kurz, beruhigt und stumpf durch, ohne Karosseriebewegungen wie Nachschwingen auszulösen. Wer sein Fahrzeug fast nur innerstädtisch fährt, sollte vermutlich das weiche Originalfahrwerk behalten. Das YSS beginnt seine Vorteile bei höherem Tempo auszuspielen. Die Zielgenauigkeit ist viel besser und es verleitet zum Schnellfahren.

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