Hallo,
nachdem ich hier im Beitrag nun des öfteren erwähnt wurde noch ein paar Infos zur Entstehungsgeschichte vom Kolben und der Nockenwelle:
Das 77er Kolbendesign für den Polinizylinder ist ursprünglich für die Fortführung meines Quasar-Tuningprojektes (alter Motor; nicht HPE) entstanden.
Dieser Kolben wird dann in Verbindung mit einer 66mm Hub Kurbelwelle und Sonderpleuel (somit 308ccm Hubraum anstelle von 278ccm) hoffentlich nächstes Jahr in meinem Motor zum Einsatz kommen.
Im Februar dieses Jahres bin ich dann mit Peter zwecks Tuning an seiner HPE ins Gespräch gekommen.
Die Analyse von Peters übermittelten Teilen hat ergeben, dass der HPE Zylinderkopf leider ein sehr hohes Brennraumvolumen (in Verbindung mit dem Polini 77er Kolben geringe Verdichtung) aufweist und die Serien HPE Nockenwelle "emmisionsgeschuldet" sehr moderate Steuerzeiten hat....beides nicht besonders förderlich fürs Tuning.
Für den Tuningversuch an Peters HPE Motor wurde zusätzlich der HPE-Zylinderkopf überarbeitet, damit dieser - in Verbindung mit meinem für den Vorgängermotor designten Kolben - das angepeilte Verdichtungsverhältnis erreicht.
Parallel starteten die Aktivitäten für die HPE Nockenwelle. Bei den Steuerzeiten der Nockenwelle lag der Focus darauf, dass sich "etwas" an Mehrleistung und Fahrbarkeit ergibt aber immer mit der Prämisse, dass die Einspritzanlage durch diese Änderungen nicht mit einer Fehlermeldung (Motorkontrollleuchte EIN) reagiert. Das weiß man vorher nie....
Um sich die Überarbeitung des HPE Zylinderkopfes in weiterer Folge sparen zu können, erfolgte später eine speziell auf den HPE Zylinderkopf abgestimmte Konstruktion des Kolbens (Quetschkante, Kompressionshöhe, Verdichtung,...).
Diese Konstruktion sieht man an den zuletzt von Peter eingestellten Bildern (Vergleich 77mm zirri01 HPE Kolben vs 77mm Polini Kolben).
Es war natürlich auch etwas Glück dabei, dass die Teile gleich von Anfang an problemlos und bez. Leistung gut funktioniert haben.
Ich bin Peters Roller ja mittlerweile auch schon gefahren und finde das zusätzliche Leistungsplus ganz gut. Deutlich mehr Druck über den gesamten Bereich gegenüber einer Serien HPE. Dies zeigt auch sehr gut das Leistungs-Vergleichs-Diagramm vom Dynojet...vor allem, dass der Leistungspeak nun sogar bereits um 500 U/min früher gegenüber HPE Serie anliegt. Weiters auch der moderate Ölverbrauch wie in Peter schildert...das Kolbendesign und das gewählte Laufspiel scheint gut zu funktionieren.
Im Sommer verbaute Peter die Teile und führte viele Testfahrten bez. Vario-Setup und Gemisch Adaptierung durch, welche er u.a. hier im Beitrag bereits beschrieben hat. Wir waren hier dann in regelmäßiger Abstimmung....meine Arbeit hierzu war zu diesem Zeitpunkt ja bereits abgeschlossen
.
Gesamt hat sich daraus eine nette "Vespafreundschaft" ergeben...was zuletzt dann mit einem Besuch von Peter Vorort bei mir und STC Otto Leirer am Prüfstand resultiert hat....
Ich werde beim meinem Tuning nach wie vor das alte Quasar-Konzept mit den Schlepphebeln weiterfahren. Sollte ich wirklich mal Gefallen an den HPE Komponenten bez. Tuning finden, kann ich dann u.a. zumindest auf den HPE 77er Kolben zugreifen. Steuerzeiten fahre ich bei meinem Tuning deutlich andere als an an der zirri01 HPE Nocke.
Die Nockenwelle und der Kolben werden nicht als Einzelteile verkauft. Bei Interesse kann man dieses HPE Tuning KIT entweder von GTS Peter in Deutschland oder von einem Tuninganbieter in Österreich verbauen lassen. Aktuell sind davon 4 Teilesätze verfügbar. Die Fertigungszeit beläuft sich etwa auf 3-4Monate.
Wie schon bereits bei den Tuningteilen vom alten Motor stand bei mir nie ein möglicher Gewinn im Vordergrund, sondern eher der Spaß am Tuning selbst für den Eigengebrauch.
Pix Nockenwelle:
Pix vom Kolben wurden bereits von Peter eingestellt.
Keep on rollin...
Grüße zirri01