Getriebeölverbrauch und Benzingeruch

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pelikan7862
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Getriebeölverbrauch und Benzingeruch

#1 Beitrag von pelikan7862 » Mi 8. Sep 2021, 13:52

Es hört nicht auf.
Habe heute bei meiner P80X alt, frisch renoviert und zugelassen nach knapp 50 gefahrenen Kilometern mal das Getriebeöl abgelassen, da ich eine Motorschraube abdichten wollte und musste feststellen, das von den ursprünglichen 270ml nur noch 150ml drin waren, die Brühe war schon schwarz und stinkt nach Benzin.
Wo ist das ganze Getriebeöl hin und was ist da nicht in Ordnung? Ist da der Kupplungsseitige Simmering schuld? Der ganze Motor wurde 2012 vom Rollerladen in Pfaffenberg revidiert und laut Vorbesitzer wurden damit max. 2000km gefahren. Kann das sein, dass die Simmeringe schon durch sind?
Bin etwas ratlos was ich jetzt tun soll, vor allem wie aufwändig es ist den Simmering zu wechseln. Dass ich den Motor spalten muss ist klar, da ich auch den Motor neu abdichten muss. Was genau müsste ich denn ausbauen um diesen Kulu Simmering zu tauschen? Ich nehme mal an die Lager sollten noch gut sein.
Würdet ihr denn mit neu aufgefülltem Getriebeöl noch fahren die paar restlichen Sommertage oder besser gleich die Saison beenden, bzw. was kann im Worst Case passieren, wenn man mit defektem Simmering weiterfährt?
Thomas

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MarkusS20
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Re: Getriebeölverbrauch und Benzingeruch

#2 Beitrag von MarkusS20 » Mi 8. Sep 2021, 14:37

Pelikan, Revision steht an...ja
Mit ein wenig Zeit und ein paar Werkzeugen kann Mann/Pelikan das selbst machen.
Verweise gerne auf ein Video von Nils H. in dem alles Relevante besprochen wird.
https://www.youtube.com/watch?v=1mP7TBZUgWA

Öl hat bei dir einige Möglichkeiten zu entweichen
- über die Undichtigkeit an der Motorschraube, im anderen Topic
- über die Motorgehäuse Entlüftung (bedingt durch Überdruck aus dem Kurbelwellengehäuse)
- über einen undichten Kupplungsdeckel
- über eine undichte Schaltrastendichtung
- über einen Riss/Undichtigkeit im Gehäuse
diese Verluste siehst du von aussen (Öl Tropfen bis Pfütze)
- über den Kupplungsseitigen Simmerring (würd ich drauf Tippen wegen Benzin im Öl)

Was passiert wenn du weiter fährst?
Motor zieht Getriebe-Öl, Gemisch verbrennt schlecht, läuft teilweise unruhig, raucht blau, Kolben, Zylinderkopf und Auspuff sind verrußt, Schaden bis auf komische Blicke an der Ampel: eher nicht zu erwarten, ausser du fährst ein paar tausen Kilometer und wunderst dich warum der Auspuff zu ist.
Mit neuem Öl fahren...kann man machen, solange du nicht trocken läufst. Wenn der Dichtring reisst läufts eben immer schlechter bis zum Stillstand

Andere These: wurde zwischen 2012 und heute mal ein Ölwechsel gemacht? Wenn immer nur aufgefüllt wurde kann das Öl schon schwarz werden. Da legt sich auch fast immer ein wenig Ölschlamm überall an.
Mach mal neues Öl in honiggelb rein, ev 270-300ml und fahr einfach mal rund um dein Zuhause: beobachten, fühlen, riechen, spüren was passiert.

pelikan7862
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Re: Getriebeölverbrauch und Benzingeruch

#3 Beitrag von pelikan7862 » Mi 8. Sep 2021, 17:35

Hallo Markus,

Danke für deine umfangreiche Darstellung.
Ich habe auch bemerkt, dass auf meiner hinteren Felge schwarze Spritzer drauf waren, die Felge sah aus wie gesprenkelt.
Kann es sein, dass da auch über den Auspuff das Öl rausgeblasen wird?
Eine Revision über den nächsten Winter steht sowieso an, auch aufgrund des Ölverlustes an der besagten Motorschraube.
Ich hoffe ich bekomme das mit der Revision hin, aber es gibt ja den erwähnten Film von Nils Hohmann, damit sollte es funktionieren.
Ja ich habe selber das Öl im Winter im Rahmen meiner Restaurierung gewechselt. Ich hatte da den Motor schon mal ausgebaut auf meiner Werkbank, um ihn zu reinigen, Kupplung und Bremse neu zu machen, usw. Ich dachte halt, dass der Motor noch gut ist, nachdem ja die letzte Revision erst 2012 war und angeblich wenig Laufleistung dazu kam. Dann versuche ich das mit dem neuen Öl mal, um wenigstens noch den Herbst zum Fahren auzunutzen.
Muss ich eigentlich wirklich den kompletten Motor zerlegen, um den Kupplungsseitigen Simmerring zu tauschen, oder können auch Teile bleiben? Ich will auch eigentlich die Lager nicht wechseln, jenachdem wie sie beschaffen sind, aber die wurden ja auch alle neu gemacht, damals.
Thomas
MarkusS20 hat geschrieben:
Mi 8. Sep 2021, 14:37
Pelikan, Revision steht an...ja
Mit ein wenig Zeit und ein paar Werkzeugen kann Mann/Pelikan das selbst machen.
Verweise gerne auf ein Video von Nils H. in dem alles Relevante besprochen wird.
https://www.youtube.com/watch?v=1mP7TBZUgWA

Öl hat bei dir einige Möglichkeiten zu entweichen
- über die Undichtigkeit an der Motorschraube, im anderen Topic
- über die Motorgehäuse Entlüftung (bedingt durch Überdruck aus dem Kurbelwellengehäuse)
- über einen undichten Kupplungsdeckel
- über eine undichte Schaltrastendichtung
- über einen Riss/Undichtigkeit im Gehäuse
diese Verluste siehst du von aussen (Öl Tropfen bis Pfütze)
- über den Kupplungsseitigen Simmerring (würd ich drauf Tippen wegen Benzin im Öl)

Was passiert wenn du weiter fährst?
Motor zieht Getriebe-Öl, Gemisch verbrennt schlecht, läuft teilweise unruhig, raucht blau, Kolben, Zylinderkopf und Auspuff sind verrußt, Schaden bis auf komische Blicke an der Ampel: eher nicht zu erwarten, ausser du fährst ein paar tausen Kilometer und wunderst dich warum der Auspuff zu ist.
Mit neuem Öl fahren...kann man machen, solange du nicht trocken läufst. Wenn der Dichtring reisst läufts eben immer schlechter bis zum Stillstand

Andere These: wurde zwischen 2012 und heute mal ein Ölwechsel gemacht? Wenn immer nur aufgefüllt wurde kann das Öl schon schwarz werden. Da legt sich auch fast immer ein wenig Ölschlamm überall an.
Mach mal neues Öl in honiggelb rein, ev 270-300ml und fahr einfach mal rund um dein Zuhause: beobachten, fühlen, riechen, spüren was passiert.

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Re: Getriebeölverbrauch und Benzingeruch

#4 Beitrag von ApeixGTS » Mi 8. Sep 2021, 18:29

Hallo Thomas, ich hatte Dir ja letztens von meiner Symptomatik mit dem Wellendichtring geschrieben. Das sichere Zeichen: Öl ist nur noch wenig und riecht nach Sprit. Das passiert alle 10 Jahre ca.. Ich hatte die PX seit 1998 und das erste Mal war es 2007/2008 so weit, das zweite Mal dann 2019. Ölverlust auf das Hinterrad gehört definitiv dazu. Ich glaube, dass es das Öl über die kupplungsseitige Entlüfterschraube rausdrückt. Insofern ein langfristig teurer Spaß, das PX-Fahren, es sei denn, man macht das selbst.

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Re: Getriebeölverbrauch und Benzingeruch

#5 Beitrag von pelikan7862 » Do 9. Sep 2021, 10:41

Hallo,
habe mir mal deine Leidensgeschichte mit dem Wellendichtring durchgelesen. Hast du das Teil inzwischen schon ausgewechselt?
Wenn ja, wieviel Aufwand bedeutet das eigentlich? Mich würde mal interessieren, was ich minimal ausbauen muss, um den Simmering zu tauschen.
Ich denke ich brauche keine neuen Lager oder Schaltkreuz aufgrund der wenig gefahrenen Kilometer seit der letzten Revision.
Thomas


ApeixGTS hat geschrieben:
Mi 8. Sep 2021, 18:29
Hallo Thomas, ich hatte Dir ja letztens von meiner Symptomatik mit dem Wellendichtring geschrieben. Das sichere Zeichen: Öl ist nur noch wenig und riecht nach Sprit. Das passiert alle 10 Jahre ca.. Ich hatte die PX seit 1998 und das erste Mal war es 2007/2008 so weit, das zweite Mal dann 2019. Ölverlust auf das Hinterrad gehört definitiv dazu. Ich glaube, dass es das Öl über die kupplungsseitige Entlüfterschraube rausdrückt. Insofern ein langfristig teurer Spaß, das PX-Fahren, es sei denn, man macht das selbst.

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Re: Getriebeölverbrauch und Benzingeruch

#6 Beitrag von ApeixGTS » Do 9. Sep 2021, 11:40

Ich habe die Maschine verkauft, weil ich insgesamt die Lust an der PX verloren hatte und die Preissituation für Gebrauchte, auch mit diesem Schaden, einfach zu verlockend war bzw. ist. Reparatur hätte beim offiziellen Fachhändler 600-800 € gekostet. Selbstmachen war mir momentan zu zeitaufwändig. Du musst auf jeden Fall die Gehäusehälften auseinandernehmen, also "einmal alles". Dafür gibt es Tutorials auf youtube und Viele sagen hier, dass es einfach ist. Das scheinen mir aber schon versierte Schrauber zu sein. Die Stories, was dabei rumkommt, wenn man huddelt, stehen hier im Forum an verschiedenen Stellen. Zeit und richtiges Werkzeug, sonst wirds nichts (wie immer). Beides habe/hatte ich nicht. Der Zeitaufwand und das Risiko, etwas zu vermurksen, hat mir dann den Fachhändler nahegelegt. Nun, es kam anders (s.o.) An Deiner Stelle würde ich auch als Selbermacher jedenfalls jemanden, der sich wirklich auskennt, draufschauen lassen, ob die Restarbeiten der vorigen Überholung (Lager etc) o.k. sind. Sonst machst Dus am Ende zweimal auf. Die Teile sind m.E. das kleinste Problem.

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