Hier habe ich sie ans Tageslicht geholt. Ziemlich verstaubt mit verbeultem Kotflügel und diversen anderen Schrammen.
Tachostand erst 5536 km, die Bekannte hatte sie 1995 neu gekauft, nur 6 Jahre gefahren und dann in die Scheune gestellt
Weil sie komplett war, die Schlüssel und Papiere vorhanden, habe ich mich zur Restauration entschlossen und zu mir nach Hause geholt.
Im Tank schwappte eine braune Brühe, deshalb habe ich keinen Startversuch gewagt sondern nur versucht ob sich der Motor dreht und dann den Tank ausgebaut.
Den Tank habe ich mit einer speziellen Lösung entrostet und anschließend neu versiegelt.
Der Benzinfilter war stark verschmutzt und der Benzinhahn verstopft. Deshalb wurde er erneuert.
Danach habe ich den Vergaser zerlegt, gereinigt und neue Dichtungen eingebaut.
Die Schaltung war total verstellt, deshalb habe ich die Züge neu eingestellt und gefettet.
Die Zündspule und die teils brüchigen Kabel wurden erneuert.
Die Felgen habe ich neu lackiert, weil innen ziemlich rostig. Dadurch ließen sich die alten Reifen nur mit großem Kraftaufwand von der Felge lösen.
Natürlich bekam sie auch neue Reifen.
Ein neuer Auspuff war auch fällig.
und natürlich eine neue Batterie
Der da hat mich ziemlich Nerven gekostet. Die Vespa lief bei der ersten Probefahrt durch die Weinberge (weil noch ohne TÜV und Zulassung) ganz gut, wurde am Berg aber plötzlich langsamer und lief nur noch im Leerlauf. Nach einigem Kopfzerbrechen habe ich den Tankdeckel geöffnet und nur aufgelegt, danach lief sie wieder normal weiter. Die Belüftungslöcher waren komplett verstopft. Deshalb hat sie gleich einen neuen Tankdeckel bekommen.
Im April 2021 gings dann zum TÜV: HU bestanden - ohne Mängel!
Im Sommer 2021 bin ich etwa 2.500 km mit viel Spaß und ohne Probleme mit ihr unterwegs gewesen. Während einer sehr schönen Tour durch den Schwarzwald, gingen mir aber Drehzahlorgien und die viele Schalterei, die nötig war um einigermaßen die Berge hochzukommen, ziemlich auf die Nerven. Deshalb habe ich mich entschlossen, jetzt im Winter den DR 135 Zylindersatz einzubauen. Und natürlich neue Vergaserdüsen (HD102). Zündkerze NGK B7ES.
Der alte und der neue Kolben. Der alte bis unten braunschwarz verbrannt, wahrscheinlich waren die Kolbenringe hinüber oder die Vorbesitzerin hatte mal das falsch Öl reingekippt? Der alte Zylinder war aber noch in sehr gutem Zustand und riefenfrei.
Der neue Motor ist eingebaut. Weil der Zahnkranz vom Lüfterrad mit der untersten Kühlrippe des Zylinders kolidierte, musste ich den Zylinder dort mit der Schruppscheibe etwas bearbeiten. Kein Problem dank der entsprechenden Hinweise vom Scooter Center und der Tipps im Forum.
Wie vom Scooter Center und vielen Teilnehmern in diesem Forum und im GSF empfohlen, habe ich auch die Übersetzung angepasst und ein 22er Kupplungsritzel eingebaut. Oben die komplette Kupplung mit dem alten 20er Ritzel, unten das neue Kupplungsritzel mit 22 Zähnen. Natürlich habe ich auch die Kupplungsbeläge gleich erneuert.
Bei frühlingshaften Temparaturen habe ich an Sylvester eine erste Fahrt mit dem neuen Motor nach Sinsheim ins Auto+Technik Museum unternommen und bin begeistert. Wegen der Einfahrzeit habe ich hohe Drehzahlen vermieden, die braucht der neue 135er Motor auch gar nicht. Er zieht kräftig und gleichmäßig von unten heraus hoch. Drehzahlorgien und viele Schalterei Adieu - endlich eine richtige Vespa!
Komplettiert mit Ersatzrad wartet sie nun in meinem Hobbyraum auf das kommende Frühjahr.
Vielen Dank an Alle von denen ich in diesem Forum und auch im GSF hilfreiche Tipps bekommen habe. Ich bin begeistert von den super restaurierten Vespas von Wenne und anderen begnadeten Schraubern. Natürlich ist meine Vespa nicht so perfekt geworden. Aber sie funktioniert jetzt wieder perfekt und ich habe viel Freude an ihr - das genügt mir (vorerst).
Coole Story und tolle Vespa
hast du echt wieder schön aufbereitet, auch das Dekor passt super, gefällt mir. Nur der SIP Aufkleber ist jetzt nicht so das meine. Gute Fahrt 
