Drehmoment; viel hilft viel?

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Till
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Drehmoment; viel hilft viel?

#1 Beitrag von Till » Mi 31. Aug 2022, 10:52

Ich habe mir einen Schlagschrauber gegönnt. Anzugsmoment 100 NM

Ist es schädlich, wenn ich die Muttern des Antriebes mit 100 NM anknalle, da das empfohlene Drehmoment ja niedriger liegt?

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Re: Drehmoment; viel hilft viel?

#2 Beitrag von Vespaforfun » Mi 31. Aug 2022, 11:02

Einfache Antwort:
Ja!

Gegenfrage:
Wenn deine Hosengröße 52 ist, würdest du dich in einer Hose mit der Größe 44 wohlfühlen und was denkst du macht das mit deinem Körper?

Dutzende Ingenieure haben sich sehr lange die Köpfe zerbrochen warum und ob welches spezielle Drehmoment notwenig ist..
Das ist ganz sicher nicht zum Spass passiert..
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Re: Drehmoment; viel hilft viel?

#3 Beitrag von Till » Mi 31. Aug 2022, 11:15

Deine Antwort ist etwas kryptisch.
Mit Hosengröße 44 kann ich auch in einer Hose Gr. 52 herumlaufen; sieht halt nicht so passend aus.

Bei einem Fahrrad-Karbon-Rahmen kann ein falsches Drehmoment zum Brechen führen, aber bei Stahl? Sind das Mindest-Drehmomente oder Höchstens-Drehmomente?

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Re: Drehmoment; viel hilft viel?

#4 Beitrag von RWBrf » Mi 31. Aug 2022, 11:17

Höchst-…
Bekanntlich: nach fest kommt ab
Der Kluge läßt sich belehren, der Unkluge weiß alles besser.

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Re: Drehmoment; viel hilft viel?

#5 Beitrag von GTS77 » Mi 31. Aug 2022, 11:41

Ein Schlagschrauber an einem Fahrzeug ist wie mit einem Presslufthammer einen Nagel in die Wand zu hauen. Solche Geräte sind eher fürs "GROBE" und haben an einer Vespa grundsätzlich nix zu suchen.

Übrigens ist die NM Angabe immer der Wert, der genauso eingehalten werden sollte. Das ist kein maximum oder minimum Wert, sonder "DER" Wert.
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Re: Drehmoment; viel hilft viel?

#6 Beitrag von Vespaforfun » Mi 31. Aug 2022, 11:45

In deinem Beispiel musst du die Hose dann aber immer festhalten, sonst stehst du meistens ohne da.. :)

Die angegebenen Drehmomente sind in der Regel Höchstdrehmomente also maximal.. Andernfalls ist eine Abweichung davon angegeben (10-15Nm zB.)

Ich bekomme immer Gänsehaut wenn ich Schlagschrauber und Vespa in einem Satz lese.. Das Geld dafür ist sehr viel besser in einen gescheiten Drehmomentschlüssel investiert..

Mal als Beispiel:
Das Kurbelwellen/Pleullager hat in der Regel äußerst geringe Toleranzen und reagiert empfindlich auf Abweichungen.. wenn Du jetzt die Vario mit nem Schlagschauber festknallst, dann geht der "Schlag" (funktionsbedingt) direkt auf die Kurbelwelle und deren Lagerung..
Da kannst du auch gleich mit nem Hammer auf die Kurbelwelle schlagen..
Gleiches gilt auch für das Lager der Antriebs/Getriebewelle am Hinterrad..
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Re: Drehmoment; viel hilft viel?

#7 Beitrag von mikesch » Mi 31. Aug 2022, 11:53

Zeig mal deinen Schlagschrauber.
Warscheinlich ist das maximale Drehmoment gemeint.
Da ist 100 Nm nicht viel.
Die Radmutter hinten bekommst du damit noch nicht los.
Meinen Schlagschrauber mit Pressluftturbine muß ich auf max stellen um die Mutter zum lösen zu bewegen.
Außerdem darf der Schlauch nicht zu lang sein, das bringt weitere Verluste.

Ich weiß nicht warum hier ernsthaft auf die provokative Frage von Till eingegangen wird.
Er hat seine Frage sicher nicht ganz ernst gemeint, oder?
Schlagschrauber nehme ich ausschließlich zum lösen von Muttern.
Alles andere wird mit dem Drehmomentschlüssel erledigt.

Bin schließlich keine Reifenwechselwerkstatt.
Die nehmen den Schlagschrauber mit Rutschkupplung aus Zeitgründen auch zum vorziehen der Radmuttern.
Dagegen ist überhaupt nichts einzuwenden, im Gegenteil.
Der Mensch hat dreierlei Wege klug zu handeln: durch Nachdenken ist der edelste, durch Nachahmen der einfachste, durch Vespa fahren der sinnigste.

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Re: Drehmoment; viel hilft viel?

#8 Beitrag von Schorsch » Mi 31. Aug 2022, 13:57

mikesch hat geschrieben:
Mi 31. Aug 2022, 11:53
Zeig mal deinen Schlagschrauber.
Warscheinlich ist das maximale Drehmoment gemeint.
Da ist 100 Nm nicht viel.
Die Radmutter hinten bekommst du damit noch nicht los.
100 NM ist aber schon mehr als das vorgegebene Anzugsdrehmoment vieler Autoräder.

Nach fest kommt ab und schrauben an einer Vespa ist ja das höchste was dem Eigner passieren kann.

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Re: Drehmoment; viel hilft viel?

#9 Beitrag von mikesch » Mi 31. Aug 2022, 14:56

Vespaforfun hat geschrieben:
Mi 31. Aug 2022, 11:45
...Ich bekomme immer Gänsehaut wenn ich Schlagschrauber und Vespa in einem Satz lese..
Warum sollte man die Variomutter nicht mit dem Schlagschrauber lösen?
Bei einer vorschriftsmäßig angezogenen Variomutter verhindert die Masseträgkeit der KW das übermäßig starke Kräfte auf das Pleuellager übertragen werden.
Wenn du die Masse der Kurbelwelle inkl. Pleuellager ins Verhältnis zur Masse des Pleuel+Alukolben setzt fällt dir das ungleiche Verhältnis auf.
Außerdem wird das Pleuellager beim lösen der Mutter "rückwärts" belastet was es mühelos wegsteckt.
Da wird nichts zerstört. Das Pleuellager hat nicht umsonst so eine große Dimension.
Es muß im Betrieb "vorwärts" schließlich zig Milionen von Kolbenschlägen aushalten und das noch bei höhen Temperaturen und einer wahnsinnigen Geschwindigkeit.
Mit vorwärts und rückwärts meine ich nicht die Drehrichtung sondern die Kraftübertragungsrichtung im Lager.
Da ich ein Blockiereisen einsetze nutze ich keinen Schlagschrauber zum lösen, hätte andererseits aber auch keine Bedenken.

@Schorsch Die Radmutter hat bei mir 120Nm, da kommt er mit seinem 100er Schlagschrauber nicht weit beim lösen.
Das war nicht anders gemeint, aber probieren kann er es ja und dann hier berichten.
Zuletzt geändert von mikesch am Mi 31. Aug 2022, 15:05, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Drehmoment; viel hilft viel?

#10 Beitrag von Vespaforfun » Mi 31. Aug 2022, 15:03

Was die Radmutter hinten angeht, so bin ich bei dir.. Dafür nutze auch ich nen Schlagschrauber, allerdings mit ein bisschen mehr Power (variabel einstellbar bis 500 NM) und auch nur zum Lösen.
Mit den 100 NM die der TE hier angibt, löst du noch nicht einmal die Variomutter :)

Was den Antrieb angeht, so lasse ich die Finger vom Schlagschrauber sowohl beim Lösen als auch im Besonderen gleich überhaupt nicht beim Festziehen..

Ich habe damit einfach ein besseres Gefühl..
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Re: Drehmoment; viel hilft viel?

#11 Beitrag von Schorsch » Mi 31. Aug 2022, 15:35

mikesch hat geschrieben:
Mi 31. Aug 2022, 14:56

@Schorsch Die Radmutter hat bei mir 120Nm, da kommt er mit seinem 100er Schlagschrauber nicht weit beim lösen.
Das war nicht anders gemeint, aber probieren kann er es ja und dann hier berichten.
Das war mir doch klar!

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Re: Drehmoment; viel hilft viel?

#12 Beitrag von Till » Mi 31. Aug 2022, 17:03

Nur der Ordnunghalber: 100NM rechts, 300NM links

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Re: Drehmoment; viel hilft viel?

#13 Beitrag von mikesch » Do 1. Sep 2022, 08:34

Till hat geschrieben:
Mi 31. Aug 2022, 17:03
Nur der Ordnunghalber: 100NM rechts, 300NM links
Dann ist ja alles Top.
Er ist sicher stufenlos einstellbar.
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Re: Drehmoment; viel hilft viel?

#14 Beitrag von Skodi » Do 1. Sep 2022, 20:04

mikesch hat geschrieben:
Mi 31. Aug 2022, 11:53
Zeig mal deinen Schlagschrauber.
Warscheinlich ist das maximale Drehmoment gemeint.
Da ist 100 Nm nicht viel.
Die Radmutter hinten bekommst du damit noch nicht los.
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Schau dir mal den Schlagschrauber von Milwaukee an.Meiner liefert 1356 NM da geht der Schrauben schon von alle auf vor Angst.Schraube Brücken damit zusammen.Mehr geht nicht. Habe einen Kleien zum anschrauben und nach ziehen mit Schlüssel und den grossen zum lösen.

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Re: Drehmoment; viel hilft viel?

#15 Beitrag von Vespaforfun » Do 1. Sep 2022, 20:08

Vielleicht ist das der Grund warum in Deutschland so viele Brücken marode sind.. :) :) :) (Nicht wegen deiner Arbeit, nur wegen dem Drehmoment)

Sorry, aber den konnte ich mir jetzt nicht verkneifen..
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